Abschreibungen schmälern Österreichs Bankengewinne

Wertminderungen übertreffen höhere Erträge

Abschreibungen schmälern Österreichs Bankengewinne

fir Frankfurt – Österreichs Kreditinstitute haben im vergangenen Jahr in Summe ein Nachsteuerergebnis von 6,71 Mrd. Euro erzielt, 2,9 % oder 202 Mill. Euro weniger als im Jahr davor. Der Rückgang sei auf höhere Rückstellungen und Wertminderungen zurückzuführen, teilte die Oesterreichische Nationalbank am Donnerstag mit. So nahmen die Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten um 62 % auf 2,3 Mrd. Euro zu, wobei die Hälfte auf Beteiligungen entfielen. Auch Wertberichtigungen für Kredite belasteten. Darüber hinaus stieg der Verwaltungsaufwand leicht um 1,3 % auf 14,41 Mrd. Euro.Das operative Geschäft der österreichischen Banken lief unterdessen rund. Die Gesamterträge lagen mit 25 Mrd. Euro um 4 % über dem Wert von 2018. Der Zinsüberschuss legte im Niedrigzinsumfeld um 2,5 % auf 15,59 Mrd. Euro zu, der Provisionsüberschuss um 1,8 % auf 7,23 Mrd. Euro.Mit dem Resultat zeigt sich die Nationalbank zufrieden. Das Jahresergebnis liege zwar unter dem Vorjahreswert, sei aber immer noch auf hohem Niveau. “Österreichs Banken sind widerstandskräftig und dank ihrer stabilen Ertragslage gut für die durch das Coronavirus bedingten stürmischen Zeiten gerüstet”, kommentiert die Zentralbank die Situation der Finanzinstitute im Alpenland. Lob für DividendenaufschubDiese werden aufgefordert, angesichts der enormen Unsicherheiten infolge der Coronakrise und der damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen bei Ausschüttungen von Dividenden, Gewinnen und Boni besonnen zu handeln. “Mit rund 6,7 Mrd. Euro können die österreichischen Banken im Jahr 2019 auf ein gutes Gesamtergebnis zurückblicken. Angesichts der durch das Coronavirus bedingten Unsicherheiten macht es jedenfalls Sinn, dass die Entscheidungen über mögliche Ausschüttungen nun in den Herbst verschoben wurden. Vorsicht ist in Zeiten schwer kalkulierbarer Entwicklungen grundsätzlich ein gutes Leitmotiv”, wird Gottfried Haber, Vizegouverneur der Nationalbank, in der Mitteilung zitiert.