Starling-Börsengang rückt näher: IR-Chef mit IPO-Erfahrung gesucht
Starling-Börsengang rückt näher
Britische Neobank sucht Investor-Relations-Führung mit IPO-Erfahrung
hip London
Die Anzeichen für einen baldigen Börsengang der britischen Neobank Starling verdichten sich. Das Institut sucht derzeit einen Investor-Relations-Chef mit IPO-Erfahrung. Der ideale Kandidat hat schon einmal ein Unternehmen durch ein Initial Public Offering geführt oder es dabei beraten, wie der Stellenausschreibung zu entnehmen ist. Denn zu seinen Aufgaben gehört es, eine Rolle „bei einem erfolgreichen Börsengang oder anderer Kapitalmaßnahmen“ zu spielen.
Seitdem die frühere Chefin Anne Boden 2021 einen Börsengang in ein bis zwei Jahren in Aussicht stellte, wartet man in London darauf, dass sich das Vorhaben konkretisiert. Die London Stock Exchange wäre vermutlich hocherfreut, eine Neobank begrüßen zu dürfen. Vergangene Woche wurde berichtet, City-Ministerin Tulip Siddiq wolle den Rivalen Revolut von den Vorzügen der Londoner Börse überzeugen.
Test für das Anlegerinteresse
Es wäre auch ein Test dafür, wie groß das Anlegerinteresse an solchen Instituten ist. Die brasilianische Neobank Nu kommt an der New Yorker Börse auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 46 und einen Börsenwert von 69 Mrd. Dollar. Eine solche Bewertung ist derzeit in London vielleicht für Fintech-Unternehmen vorstellbar, für eine Bank eher nicht. Die auf grenzüberschreitende Zahlungen spezialisierte Wise kommt derzeit auf ein KGV von 21.
Dass Starling-CEO Raman Bhatia noch nicht so lange an Bord ist, spricht nicht für ein unmittelbar bevorstehendes IPO. Der ehemalige Chef von Ovo Energy hat erst vor kurzem die Zügel übernommen. Bevor er den Chefsessel bei dem Energieanbieter aus Bristol übernahm, war er Head of Digital Bank für Großbritannien und Europa bei der HSBC-Sparte Retail & Wealth Management.
Katar mit an Bord
Starling Bank wurde 2014 gegründet und profitierte wie eine ganze Reihe sogenannter Challenger Banks von den Bemühungen des damaligen Schatzkanzlers George Osborne, für mehr Wettbewerb im von wenigen Großbanken dominierten Retail Banking zu sorgen. Unter den Investoren der Neobank findet sich neben Fidelity und Goldman Sachs auch der Staatsfonds von Katar. Sie wurde 2022 mit 2,5 Mrd. Pfund bewertet. Das Institut schreibt das dritte Jahr in Folge schwarze Zahlen. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr betrug das Vorsteuerergebnis 301 Mill. Pfund.