Private Equity

Blackstone verdient weniger

Der Private-Equity-Riese Blackstone hat im ersten Quartal deutlich weniger verdient als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Auf zwölf Monate schoss der Gewinn aber in die Höhe, so dass die Dividende deutlich zulegte.

Blackstone verdient weniger

tl Frankfurt

Der Private-Equity-Riese Blackstone hat im ersten Quartal nach US-GAAP deutlich schlechter verdient als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Über zwölf Monate ergibt sich aber ein deutliches Plus, zeigt sich im gestern veröffentlichten Quartalsbericht des US-Unternehmens. Von Januar bis einschließlich März erreichte Blackstone ein Nettoergebnis von 2,5 Mrd. Dollar, 26% weniger als zu Jahresanfang 2021. Dies lag zu einem kleineren Teil an den leicht gesunkenen Erträgen (−3,3% auf 5,13 Mrd. Dollar) und den etwas stärker gestiegenen Aufwendungen (+7,1% auf 2,2 Mrd. Dollar) als am kräftig geschrumpften Ergebnis aus Investmentfondsaktivitäten (−58% auf 51 Mill. Dollar) und hohen Steuerrückstellungen (483 Mill. Dollar nach einer Mini-Gutschrift von 0,4 Mill. Dollar). Das Blackstone Inc. zuschreibbare Nettoergebnis ging um 30% auf 1,2 Mrd. Dollar zurück. Dies entspricht 1,66 (i.V. 2,47) Dollar pro Aktie. Für CEO Stephen Schwarzman war das erste Quartal „eines der besten in der 36-jährigen Geschichte“ des Unternehmens, wie es im Quartalsbericht heißt.

Bezogen auf die zwölf Monate vom 1. April 2021 bis 30. März 2022 konnte Blackstone das Nettoergebnis auf 11,5 Mrd. Dollar (+40%) deutlich steigern. Dabei legten die Erträge (+55% auf 22,4 Mrd. Dollar) und die Aufwendungen (+56% auf 9,6 Mrd. Dollar) praktisch im Gleichschritt zu. Das Blackstone Inc. zuschreibbare Nettoergebnis verbesserte sich nach US-GAAP über zwölf Monate um 38% auf 5,3 Mrd. Dollar. Den Aktionären soll am 9. Mai pro Aktie eine Dividende von 1,32 (0,82) Dollar gezahlt werden, entsprechend 4,56 (2,69) Dollar über zwölf Monate. Die Gesamtausschüttung für das erste Quartal liegt den Angaben zufolge bei 1,7 (1,0) Mrd. Dollar. Bezogen auf zwölf Monate kamen den Aktionären als Dividende und Aktienrückkäufen 7,2 (3,6) Mrd. Dollar zugute.

Dem Private-Equity-Unternehmen flossen im ersten Quartal 49,9 (31,6) Mrd. Dollar zu (auf zwölf Monate 289 nach 99 Mrd. Dollar). Durch Verkäufe wurden von Januar bis März 23,2 (14,9) Mrd. Dollar realisiert und 22,8 (17,7) Mrd. Dollar investiert. Die Assets under Management lagen per Ende März bei 915,5 (648,8) Mrd. Dollar.

Nach Angaben von Bloomberg stehen Blackstone fast 140 Mrd. Dollar für Transaktionen zur Verfügung. President Jon Grey sieht Chancen bei Biotechnologie- und Pharmaaktien, sagte er in einem Interview. Für attraktiv hält er neue Unternehmen im Bereich technologiebasierte Bildung und Cloud Computing. Dazu kommen Infrastruktur, Logistik der letzten Meile, Transport und Hotels. Direktes Exposure in Russland gebe es nicht. Die Aktie verlor bis gestern Mittag an der Nyse 5,6%.

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