Dublin leitet Abverkauf von Bank of Ireland ein
hip London
Der irische Finanzminister Paschal Donohoe hat mit dem Abverkauf der verbliebenen Beteiligung des Staats an der Bank of Ireland begonnen. In den vergangenen sechs Wochen trennte sich die öffentliche Hand von rund 1% an dem Institut. Nun hält sie noch 12,98%. Donohoe hatte bereits am 23. Juni angekündigt, dass der Großteil der auf den Bail-out in der Finanzkrise zurückgehenden Beteiligung bis Jahresende abgeschmolzen wird. Citigroup wurde dafür mandatiert. Bank of Ireland lieferte mit unerwartet starken Halbjahreszahlen gute Voraussetzungen für die Reprivatisierung.
CEO Francesca McDonagh nannte Donohoes Ankündigung einen „Meilenstein“. Die Rückkehr in private Hände könne zu einer „Normalisierung“ der Vergütung der Banker führen, wird sie vom irischen Sender RTE zitiert. Derzeit habe das Institut in dieser Hinsicht einen Wettbewerbsnachteil. Das Institut wies für die ersten sechs Monate ein bereinigtes Vorsteuerergebnis von 465 Mill. Euro aus. Ein Jahr zuvor – auf dem Höhepunkt der Pandemie – hatte auf dieser Ebene noch ein Minus von 669 Mill. Euro gestanden. In den Zahlen spiegelt sich in erster Linie der Umgang mit Problemkrediten wider. Zwar löste die Bank im Gegensatz zu den britischen Großbanken keine Rückstellungen auf, doch legte sie nur noch 1 Mill. Euro für mögliche Kreditausfälle zur Seite. Ein Jahr zuvor war es noch 937 Mill. Euro gewesen.
„Unsere Zahlen und unser Ausblick sind heute radikal anders als vor zwölf Monaten“, sagte McDonagh. Das Geschäft habe sich stark erholt. Umfassende Impfprogramme hätten den Würgegriff gelockert, in dem Covid-19 Wirtschaft und Gesellschaft gehalten habe. Das Institut gibt Negativzinsen zunehmend an die Kunden weiter. McDonagh zufolge hat es ausreichend Mittel, um den Erwerb des Kreditportfolios von KBC Bank Ireland und des größten Teils des Geschäfts des Brokers Davy zu stemmen.