Entlastung für Versicherungsbranche

Munich Re: Naturkatastrophenschäden weltweit rückläufig

Entlastung für Versicherungsbranche

sck München – In Zeiten tendenziell rückläufiger Kapitalanlageerträge aufgrund des anhaltenden Zinstiefs kann sich die weltweite Versicherungsbranche über eine bilanzielle Entlastung freuen. Nach Angaben des weltgrößten Rückversicherers Munich Re sind die Gesamtschäden aus Naturkatastrophen im vergangenen Jahr global um 30 Mrd. auf 110 Mrd. Dollar zurückgegangen, davon waren 31 (i.V. 39) Mrd. Dollar versichert.Zu einem ähnlichen Ergebnis kam unlängst Wettbewerber Swiss Re. Die Schweizer hatten die Naturkatastrophenschäden 2014 auf 113 (126) Mrd. Dollar beziffert. Keine Entwarnung für 2015Damit setzte sich ein Trend fort nach dem Rekordschadensjahr 2011, als die Assekuranz seinerzeit vor allem wegen des verheerenden Erdbebens in Japan Belastungen aus Naturkatastrophen von insgesamt 119 Mrd. Dollar stemmen musste bei damals wirtschaftlichen Schäden von weltweit 400 Mrd. Dollar (siehe Grafik). Die Munich Re dämpfte aber zugleich die Hoffnung, dass diese Entwicklung auch im neuen Jahr anhalten könnte. “Es gibt keinen Anlass, für 2015 einen ähnlich gemäßigten Verlauf zu erwarten”, sagte der für das Rückversicherungsgeschäft zuständige Vorstand Torsten Jeworrek. Eine genaue Vorhersage sei nicht möglich. “Die in 2014 niedrigeren Schäden dürfen uns aber nicht in Sicherheit wiegen, denn insgesamt hat sich die Risikosituation nicht verändert.” Anfang Dezember warnte der Dax-Konzern vor einem gestiegenen Risiko für das Auftreten tropischer Wirbelstürme im Atlantik infolge des Klimaphänomens El Niño (vgl. BZ vom 3. 12. 2014). Glimpfliche HurrikansaisonIm zurückliegenden Jahr profitierte die Versicherungsbranche nach Angaben der Munich Re vor allem vom Ausbleiben sehr schwerer Katastrophen (wie etwa Erdbeben) und von einer abermals relativ ruhig verlaufenden Hurrikansaison (Juni bis November). So bildeten sich im Nordatlantik 2014 nur acht Stürme, was deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt (11) liegt.Die teuerste Naturkatastrophe war in Indien der Zyklon Hudhud, der einen Gesamtschaden von 7 Mrd. Dollar bescherte mit 84 Todesopfern. Die teuerste Naturkatastrophe für die Versicherungswirtschaft war ein Wirbelsturm mit starken Schneefällen in Japan, der versicherte Schäden von 3,1 Mrd. Dollar verursachte.