Euronext plant Kapitalerhöhung über 1,8 Mrd. Euro
Der Börsenbetreiber Euronext hat am Donnerstag die Veröffentlichung von Quartalsergebnissen dazu genutzt, um über den Abschluss der Übernahme der Borsa Italiana aus Mailand zu informieren und eine Kapitalerhöhung über 1,8 Mrd. Euro anzukündigen. Damit soll ein Teil der 4,4 Mrd. Euro teuren Akquisition finanziert werden.
Euronext will 30,5 Millionen Aktien zum Stückpreis von 59,65 Euro mit einem Bezugsverhältnis von zwei angebotenen Aktien für fünf gehaltene Stammaktien ausgeben. Zusätzlich will die Mehrländerbörse durch eine Privatplatzierung 579 Mill. Euro einspielen. An der Emission beteiligen sich die staatliche italienische Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und Intesa Sanpaolo. Die CDP wird künftig 7,31% an Euronext halten, Intesa Sanpaolo 1,31%. Kapitalerhöhung und Privatplatzierung sind Teil eines Finanzierungsplans über insgesamt 2,4 Mrd. Euro.
Die Mehrländerbörse wird die Ergebnisse des Mailänder Marktplatzes konsolidieren und im vierten Quartal einen neuen Strategieplan vorstellen, der die letzten Übernahmen berücksichtigt. Sie will vermutlich 2022 auch ihr Datenverarbeitungszentrum von London nach Bergamo verlegen. Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeitsnote von Euronext gerade auf „BBB“ gesenkt, da sich durch die höhere Verschuldung höhere Risiken ergeben.
Mit seinen jüngsten Quartalszahlen hat der Börsenbetreiber die Erwartungen im Markt übertroffen. Der Umsatz legte binnen Jahresfrist um 5,2% auf 249,2 Mill. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gab derweil um 0,9% auf 148,7 Mill. Euro nach. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 2,2% auf 98,2 Mill. Euro.