Schufa-Studie

Finanzkompetenz steigt bis in den Ruhestand hinein an

Während sich junge Menschen mit Finanzen schwertun, zeigen ältere Personen Selbstvertrauen. Diese Tendenz erstreckt sich auf alle wesentlichen Facetten der persönlichen Finanzen, wie eine Studie zeigt.

Finanzkompetenz steigt bis in den Ruhestand hinein an

Finanzkompetenz nimmt
bis in den Ruhestand hinein zu

Schufa-Studie sieht Defizite in junger Generation

jsc Frankfurt

Die Finanzkompetenz der Menschen in Deutschland steigt einer Studie zufolge mit zunehmendem Alter. Je älter eine Person ist, desto eher vertraut sie ihren eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Geld, desto zufriedener ist sie zudem mit den Angeboten der Finanzbranche und desto geringer empfindet sie Hürden, wie eine Online-Umfrage unter rund 3.000 Menschen im Auftrag der Auskunftei Schufa zeigt.

Der Trend zeigt sich im „Finanzinklusionsindex“ deutlich und ohne Ausnahme: Aufgeteilt in sechs Altersgruppen – von 16 bis 24 Jahren am unteren Ende bis 65 bis 74 Jahre am oberen Ende – steigt der Grad der erfragten Finanzinklusion mit jeder Alterskohorte und in jeder Kategorie. Allerdings bleibt unklar, was im hohen Alter geschieht: Menschen ab 75 Jahren wurden nicht für die Studie befragt.

In jungen Jahren dominiert Unsicherheit

Die Autoren wollten etwa wissen, wie zufrieden die Menschen mit Konto, Bezahlverfahren, Mobile Banking und am Bankschalter sind (Kategorie „Nutzungszufriedenheit“), wie sicher sie Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten, Preise vergleichen oder ein Darlehen aufnehmen können („Finanzkompetenz“), für wie sicher sie Bezahlverfahren und Konto halten („Vertrauen“) und wie reibungsfrei eine Kontoeröffnung verlief, wie gut die Kommunikation gelingt und wie nah die nächste Filiale liegt („Barrierefreiheit“).

Auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten erreichen die Deutschen im Durchschnitt 68, während die älteste Gruppe 74 Punkte erreicht und die jüngste Gruppe lediglich 58 Punkte. Vor allem in der Kategorie „Finanzkompetenz“, aber auch in „Vertrauen“ und „Barrierefreiheit“ fallen junge Menschen weit hinter allen anderen Altersgruppen zurück.

Mehrfach vulnerabel

Die Studie zeigt eine doppelte Verwundbarkeit: Wer bereits über ein geringes Einkommen verfügt, eine materielle und soziale Entbehrung angibt oder über einen geringeren Bildungsstand verfügt, fühlt sich auch in Finanzfragen weniger sicher, wie die Durchschnittswerte zeigen. Eine hohe Digitalkompetenz wiederum begünstigt den Umgang mit Finanzen.

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