Katerstimmung in Investmentbanken

Abgesagte Börsengänge in den USA und Asien - Staatliche Käufer heben M & A-Volumen

Katerstimmung in Investmentbanken

kb Frankfurt – In etlichen Investmentbanken herrscht Katerstimmung. Der missglückte Börsengang von Facebook am 17. Mai hat offenbar weitreichende Auswirkungen auf das Geschäft. Allein in den USA hätten seitdem zehn Unternehmen ihre Börsengänge (Initial Public Offering, IPO) verschoben oder zurückgezogen, hat der Datenanbieter Thomson Reuters ermittelt.In Asien (ohne Japan) seien seit Jahresbeginn sogar 46 IPOs mit einem Volumen von 7,7 Mrd. Dollar abgesagt worden, zuletzt das Milliarden-IPO von Graff Diamonds. Die IPO-Absagen in Asien sind laut Thomson Reuters in den ersten fünf Monaten dieses Jahres damit um ein Drittel höher als vor Jahresfrist. Das Volumen an Eigenkapitaltransaktionen (Kapitalerhöhungen, IPOs, Wandelanleihen) sank im Berichtszeitraum auf nur noch 250 (350) Mrd. Dollar. Weltweit Marktführer als Bookrunner im Eigenkapitalbereich ist Goldman Sachs, gefolgt von Citi und Morgan Stanley. Die Deutsche Bank steht auf Rang 7.In einem anderen Bereich des Investment Banking präsentiert sich der Monat Mai den Angaben zufolge zumindest etwas besser als die Geschäftslage im April. So stieg das Volumen an weltweit angekündigten M & A-Transaktionen im Mai leicht auf 205 Mrd. Dollar. Allerdings basieren 20 % dieses Volumens auf staatlichen Käufern, darunter der Einstieg des spanischen Bankenrettungsfonds Frob bei der Mutter der angeschlagenen Bankia für 24 Mrd. Dollar. Die Rangfolge der Berater von angekündigten M & A-Transaktionen führt in den ersten fünf Monaten dieses Jahres wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum Goldman Sachs an, gefolgt von Morgan Stanley. Die Deutsche Bank hat sich unter den weltweiten M & A-Beratern auf den 5. (11) Rang vorgekämpft. Auch Nomura und BNP Paribas gelingt der Sprung in die Top Ten (s. Tabelle).Das Geschäft mit Fremdkapital im Investment-Grade-Bereich spielte sich im Mai vorrangig in den USA ab, die laut Datenanbieter ein Drittel der Emittenten stellten. So hätten US-Unternehmen 64,2 Mrd. Dollar an den weltweiten Investment-Grade-Fremdkapitalmärkten aufgenommen; mehr als das Doppelte im Vergleich mit April und der bisher zweithöchste Monatswert 2012.