LME setzt sich gegen Elliott durch
London Metal Exchange setzt sich gegen Elliott durch
Gericht weist Schadenersatzforderung des Hedgefonds ab
hip London
Die London Metal Exchange hat sich im Streit um das Chaos am Nickelmarkt im März vergangenen Jahres gegen die Hedgefonds Elliott Investment Management und Jane Street Global Trading vor Gericht durchgesetzt. Der Londoner High Court wies ihre Forderung nach 472 Mill. Dollar Schadenersatz für die Stornierung von Orders zurück. In außerordentlichen Umständen könne die LME so handeln, ohne die Marktteilnehmer vorher zu konsultieren, entschied das Gericht. Der Betreiber des weltgrößten Metallhandelsplatzes wertete dies als Bestätigung seiner Verpflichtung, ordentliche Märkte zu gewährleisten.
Wette geht schief
Der zu Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) gehörende Marktinfrastrukturbetreiber musste am 8.3.2022 erstmals seit mehr als einem Vierteljahrhundert den Nickelhandel aussetzen, weil am Markt nach der russischen Invasion in der Ukraine steigende Preise für das "Teufelskupfer" erwartet wurden. Das zwang den chinesischen Stahlbaron Xiang Guangda und seine Tsingshan Holding dazu, ihre Short-Position aufzulösen, was den Preis rasant nach oben jagte.
Guangda hatte darauf gewettet, dass die schnell steigende Produktion in seinen indonesischen Werken den Preis drücken würde. Er stieg dagegen auf mehr als 100.000 Dollar pro Tonne. Dann schritt die LME ein, setzte den Handel für eine Woche aus und stornierte Trades. Der Preis wurde auf den Schlusskurs des 7. März (48.078 Dollar) zurückgedreht. Ihr Eingreifen brachte der LME den Vorwurf ein, Tsingshan dabei geholfen zu haben, ihren Milliardenverlust zu begrenzen.
Zweifel an Eignung des Eigentümers
Der Hedgefonds-Manager Cliff Asness von AQR Capital sprach von Vetternwirtschaft. Zudem wurden Zweifel daran geäußert, ob HKEX der richtige Eigentümer für die LME sei. Der Börsenbetreiber wusste nach eigenem Bekunden nichts von den großen Short-Positionen.
Der LME zufolge wären Nachschussforderungen in Höhe von 19,75 Mrd. Dollar angefallen, wenn sie nicht eingeschritten wäre. Mindestens sieben Clearinghäuser wären zahlungsunfähig geworden. Die Finanzaufsicht FCA ermittelt noch.