Moskau arbeitet an Rückzugsoption für ausländische Banken
Moskau arbeitet an Rückzugsoption für ausländische Banken
Reuters Mailand/Wien
Italiens größte Bank Intesa Sanpaolo steht einem Insider zufolge kurz davor, von Moskau grünes Licht für den Verkauf ihres Russland-Geschäfts an das lokale Management zu erhalten. Das sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person zur Nachrichtenagentur Reuters. Eine endgültige Genehmigung stehe allerdings noch aus. Ein solcher Schritt könnte auch anderen ausländischen Geldhäusern den Weg für einen Verkauf ebnen. Die größte westliche Bank in dem Land ist die österreichische Raffeisen Bank International (RBI), die seit Monaten als Optionen für einen Ausstieg einen Verkauf oder eine Abspaltung des Geschäfts prüft.
Eine andere mit der Angelegenheit bei der RBI vertraute Person sagte, in Moskau wachse die Besorgnis, dass systemrelevante Banken in den Händen von Eigentümern aus “nicht freundlichen” Staaten seien. Daher werde an Gesetzesinitiativen gearbeitet, die allerdings noch nicht unterschriftsreif seien. Die Änderung der Moskauer Haltung könnte die Ausstiegspläne für die RBI erleichtern, obgleich der Zeitpunkt eines solchen Schrittes nicht vorhersehbar ist. “Ob das in zwei Wochen spruchreif wird oder in zwei Monaten, lässt sich schwer sagen”, so der Insider. RBI-Chef Johann Strobl hatte zuletzt gesagt, dass eine Abspaltung als komplexer angesehen werde als ein Verkauf.