Russland-Rückzug erwogen
Bloomberg Mailand
Unicredit erwägt informierten Kreisen zufolge den Verkauf ihrer russischen Tochtergesellschaft. Die dabei angedachte Struktur würde der Bank einen Rückkauf ermöglichen, wenn sich die Lage wieder stabilisiert. Der Krieg in der Ukraine hat die zweitgrößte italienische Bank bereits 1,85 Mrd. Euro gekostet. Konzernchef Andrea Orcel strebt eine Transaktion an, die unabhängig vom Ausgang des Krieges weitere Belastungen begrenzen würde.
An dem Russlandgeschäft sind sowohl nichtsanktionierte russische Finanzinstitute interessiert als auch Firmen, die an einer Banklizenz in dem Land Interesse haben, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch potenzielle Käufer aus China, der Türkei und Indien hätten Interesse bekundet, hieß es. Im Mai hieß es, dass Gespräche im Frühstadium mit potenziellen Käufern geführt würden. Unicredit, Société Générale und RBI waren vor dem Ukraine-Krieg die wichtigsten westeuropäischen Banken in Russland.