Wirtschaftsförderung der L-Bank 2024 rückläufig
L-Bank bewilligt 2024 weniger
Neugeschäft im Bereich der Wirtschaftsförderung sinkt spürbar auf knapp 3,2 Mrd. Euro
Der Rückgang im Neugeschäft der Wirtschaftsförderung ist laut L-Bank bedingt durch die schlechte Konjunktur und die Investitionszurückhaltung im Mittelstand. Hinzu kommen Nachfrage-Dämpfer durch die EU, etwa beim Referenzzinssatz. Doch die Entwicklung bei Existenzgründungen lässt etwas Hoffnung zu.
cka Frankfurt
Die strauchelnde Wirtschaft in Baden-Württemberg spiegelt sich in den ersten Zahlen der L-Bank für das Jahr 2024. Demnach bewilligte die Förderbank des Bundeslandes im Bereich „Wirtschaftsförderung“, die vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen unterstützt, mit knapp 3,2 Mrd. Euro rund 14% weniger als im Vorjahr. „Wir haben es mit einer tief sitzenden strukturellen Krise zu tun, die die baden-württembergische Wirtschaft besonders hart trifft“, kommentierte Edith Weymayr, Vorstandsvorsitzende der L-Bank, in einer Mitteilung. Es sei der relativ gesehen stärkste Rückgang seit mehr als einem Jahrzehnt, bestätigt ein Sprecher auf Anfrage.
Zurückzuführen sei das auf die schlechte Konjunktur und die dadurch bedingte Investitionszurückhaltung der Unternehmen. Ebenso hätten die Beihilferegelungen der EU und der hohe EU-Referenzzinssatz für eine rückläufige Nachfrage in einigen Investitionsprogrammen gesorgt. Dennoch seien „wichtige Förderziele“ erreicht worden, teilt die L-Bank mit.
Existenzgründungen schenken leichte Hoffnung
„Mut machen uns einmal mehr die starken Zahlen unserer Gründungsförderung“, so Weymayr. Denn während das Neugeschäft bei Existenzgründungen vergleichsweise leicht auf 674 Mill. Euro zurückging, war der Einbruch im Segment „Mittelstandsfinanzierung und Finanzhilfen für etablierte Unternehmen“ am stärksten, die um 21% auf 1,8 Mrd. Euro sanken. Die weiteren Förderleistungen inklusive Landwirtschaft lagen sogar leicht über dem Vorjahresniveau.
Im vergangenen Jahr wurden somit auch weniger Unternehmen gefördert. Waren es 2023 noch 14.420, sank die Zahl 2024 auf 11.188. Auch hier war der Rückgang im Segment der Mittelstandsfinanzierung besonders deutlich (6.179 auf 5.171), ebenso bei den weiteren Förderleistungen (5.861 auf 3.749). Das gesamte Fördervolumen hatte 2023 bei 13,1 Mrd. Euro gelegen und war somit zum Vorjahr deutlich eingebrochen (2022: 16,1 Mrd. Euro). Die Jahresbilanz legt die L-Bank üblicherweise im April vor.
Förderbank wird digitaler
Die Förderbank hat im Herbst 2024 auch die eigene Digitalisierung ihrer Kapitalmarktaktivitäten vorangetrieben und ein festverzinsliches Wertpapier auf Basis des elektronischen Wertpapiergesetzes emittiert.
Außerdem erfolgte wenig später die Emission eines Commercial Paper auf Blockchain-Basis. Die Transaktion war im Rahmen der Europäischen Zentralbank zur initiierten Erprobung neuer Technologien und zur Abwicklung von Finanzmarkt-Transaktionen auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) in Zentralbankgeld durchgeführt worden.