Deutsche Bank lüftet den Schleier
Deutsche Bank
lüftet den Schleier
lee Frankfurt
26. Juli
Nachdem es im Vorfeld ein bisschen hin- und hergegangen war mit dem Erwartungsmanagement verspricht der Mittwoch den Anlegern neue Erkenntnisse über die Geschäftsentwicklung der Deutschen Bank. Mit der Aussage, dass das Handelsgeschäft im zweiten Quartal im Vergleich zum außerordentlich starken Vorjahreszeitraum um 15 bis 20% eingebrochen ist, hatte Finanzvorstand James von Moltke auf einer Investorenkonferenz in Paris für einige Verunsicherung am Markt gesorgt. Die Analystenzunft hatte bis dato lediglich mit einem Rückgang um etwa 12% gerechnet.
Nur wenige Tage später relativierte Vorstandschef Christian Sewing die Aussage seines Stellvertreters wieder ein bisschen, indem er die für das zweite Halbjahr erwartete Erholung des Bondhandels herausstellte. Genau genommen schließen sich die beiden Aussagen nicht aus. Schließlich hatte die Sparte im Vergleichszeitraum ein Rekordquartal mit einem Plus von mehr als 30% verzeichnet. Daher wird es vor allem von Interesse sein, welche Indikation das Management für die ersten Wochen des zweiten Halbjahres gibt.
Indikation für das zweite Halbjahr
Jenseits des Investment Bankings dürfte es von Interesse sein zu hören, wie sich das Einlagengeschäft im Lichte der wieder steigenden Zinsen entwickelt. In den USA, deren Großbanken ihre Quartalszahlen ja bereits publik gemacht haben, zeichnete sich zuletzt ab, dass insbesondere die Firmenkunden mit einigem Nachdruck inzwischen ihr Stück vom Zinskuchen einfordern. Ob dies auch schon beim hiesigen Platzhirsch ankommt, ist allerdings mit einem Fragezeichen zu versehen. Denn schließlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende erst mit zeitlicher Verzögerung eingeleitet.