Hornbach spürt kräftigen Gegenwind
md
Mittwoch, 29.6.:
Wenn die Hornbach-Gruppe, bekannt vor allem für ihre Baumarktkette, am Mittwoch den Bericht für das erste Geschäftsquartal (31. Mai) vorlegt, werden Investoren aufmerksam sein. Im Blickpunkt stehen dann vor allem Informationen zu Störungen in den Lieferketten sowie Erläuterungen zu den Folgen der hohen Inflation auf das Geschäft sowie die Reaktion des Konzerns darauf. Denn dass es schlechter läuft als noch Mitte Mai bei der Präsentation der ersten Prognose für 2022/23 gedacht, ist seit voriger Woche klar: Am 14. Juni, also nur vier Wochen nach der Ursprungsprognose, senkte Hornbach die Gewinnerwartung. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im laufenden Geschäftsjahr um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz im Vergleich zum Vorjahreswert von 362,6 Mill. Euro sinken, so der Konzern. Zuvor war das Management nur von einem leichten Rückgang ausgegangen.
Dass Hornbach nur einen Monat nach Veröffentlichung des ersten Ausblicks die Ergebniserwartung nach unten korrigierte, hat Investoren sichtlich verunsichert. Die Aktie brach am Tag der Mitteilung um 17% ein und verlor seither weiter an Boden. Zwar sei die Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten im ersten Quartal stabil gewesen, doch hätten sich die gesamtwirtschaftlichen Aussichten eingetrübt. Die Herausforderungen in Bezug auf Inflation, Lieferketten und Produktpreise hätten im zweiten Quartal zugenommen. Im ersten Geschäftsquartal fiel das bereinigte operative Ergebnis nach vorläufigen Zahlen um 12,3% auf 148,3 Mill. Euro.
Hornbach hat in den vergangenen beiden Jahren von den Lockdowns profitiert, da viele Menschen ihre Häuser, Wohnungen oder Gärten neu entdeckten und Ausbesserungen oder Verschönerungen daran vornahmen. Zwar mussten auch Baumärkte in der Pandemie zeitweise schließen, Hornbach konnte dies aber mit einem starken Online-Handel oder kombinierten Angeboten wie Bestellen im Internet und Abholen im Markt überkompensieren.