Ein weiterer Angriff der auch Huthis genannten jemenitischen Ansar-Allah-Miliz im Roten Meer auf einen norwegischen Tanker hat den Ölpreis am Montag stark angetrieben. Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte zeitweilig um mehr als 4% auf 79,51 Dollar je Barrel zu. Am Abend ergab sich noch ein Anstieg um 2,8% auf 78,72 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 2,9% auf 73,48 Dollar.

Damit kehren die zuletzt am Ölmarkt ignorierten geopolitischen Risiken in die Preisfindung zurück. Mit der Begründung der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen greift die Huthi-Miliz vom Jemen aus westliche Frachtschiffe an, die den Weg durch den Suezkanal nehmen wollen, und feuert ballistische Raketen auf die israelische Stadt Eilat ab. Am Montag wurde das norwegische Schiff M/V Swan Atlantic angegriffen, ein Tanker für Chemikalien, der aktuell Pflanzenöl geladen hat. Die britische Behörde United Kingdom Maritime Trade Operations, die freilich in der Region keinerlei Befugnisse hat, berichtete von zwei weiteren Angriffen am Montag. In den vergangenen zwei Wochen hatte es bereits eine ganze Reihe von derartigen Angriffen gegeben.

Durch den Suezkanal gehen rund 15% des gesamten globalen Verkehrs mit Frachtschiffen. Er stellt die kürzeste Strecke zwischen Europa und Asien da. Der britische Ölmulti BP hat jetzt mitgeteilt, vorerst keine Schiffe mehr durch den Suezkanal senden zu wollen. Dasselbe hat die weltweit größte Containerreederei MSC bereits am Wochenende mitgeteilt. Die Schiffe müssen nun um Afrika herumfahren, was die Transportzeiten deutlich verlängert. Die Huthi-Miliz will mit den Angriffen erst dann aufhören, wenn Israel seinen Krieg im Gazastreifen beendet. Innerhalb der US-Regierung gibt es Überlegungen, in den Krieg einzutreten und die Huthi-Miliz im Jemen anzugreifen. Der Drei-Monats-Kontrakt für Aluminium legte am Montag um 0,6% auf 2.2612 Dollar zu.