ROHSTOFFE

Corona-Ängste drücken Ölpreis

Keine zusätzlichen Förderkürzungen der "Opec plus"

Corona-Ängste drücken Ölpreis

ku Frankfurt – Die sich fortsetzende Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie sowie Enttäuschung darüber, dass es auf einer Sitzung des Ölproduzentenkartells “Opec plus” keine Vereinbarung weitergehender Produktionskürzungen gab, haben am Dienstag für einen rückläufigen Ölpreis gesorgt. Die Notierung der Nordseesorte Brent Crude gab um 0,4 % auf 42,46 Dollar je Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 0,4 % auf 40,66 Dollar.Mittlerweile sind weltweit mehr als 40 Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt. In immer mehr Industrieländern wird ein neuer Lockdown entweder bereits durchgeführt oder erörtert. Damit ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach dem wichtigsten Energieträger der Welt erneut unter Druck geraten dürfte. Derweil hatte es am Montag bei dem Treffen des Opec-Komitees, das über die Einhaltung der beschlossenen Förderkürzungen wacht, keine Hinweise auf weitergehende Förderkürzungen gegeben, um einen neuen Preisverfall angesichts der Pandemie zu verhindern. Aktuell betragen die Förderkürzungen der erweiterten “Opec plus” 7,7 Mill. Barrel pro Tag (bpd) nach anfänglich 9,7 Mill. bpd. Gemäß den aktuellen Beschlüssen würden sich die Kürzungen zum 1. Januar auf 5,7 Mill. bpd verringern. Allerdings hat Russland Bereitschaft dafür signalisiert, bei einer erneuten Abschwächung der Nachfrage das gegenwärtige Niveau der Produktionskürzungen auch über den Jahreswechsel hinaus beizubehalten. Saudi-Arabien signalisiert den Marktteilnehmern ebenfalls die Bereitschaft der Opec zur Reaktion auf veränderte Umstände: “Niemand im Markt sollte Zweifel haben hinsichtlich unserer Absichten und unseres Engagements”, betonte der saudi-arabische Ölminister Prinz Abdulaziz bin-Salman. Analysten rechnen bereits mit einer Verlängerung der Kürzungen auf dem gegenwärtigen Niveau. Dies halten beispielsweise die Rohstoffanalysten der amerikanischen Großbank J.P. Morgan für wahrscheinlich.Derweil nimmt die Produktion in Libyen zu. So werden im großen Ölfeld Sharara inzwischen rund 150 000 bpd gefördert, was etwa der Hälfte der Kapazität entspricht.