Märkte am Morgen

Dax bleibt im Korrekturmodus - 19.000 Punkte kommen näher

Dax nähert sich wieder 19.000 Punkten, auch der MDax und EuroStoxx 50 verzeichnen Verluste. Airbus überzeugt mit starken Quartalszahlen, Yen und Gold bleiben im Fokus.

Dax bleibt im Korrekturmodus - 19.000 Punkte kommen näher

Der Dax steckt in der Korrektur. Am Donnerstag weitete er zum Start in den Xetra-Handel seine jüngsten Verluste aus. Mit einem Minus von zuletzt 0,70 % auf 19.123 Punkte nähert er sich der 19.000-Punkte-Marke.

Am Dienstag war der deutsche Leitindex mit einem Vorstoß auf das jüngste Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten gescheitert. Auf Sicht des nun endenden Monats steht er inzwischen im Minus. Für das Gesamtjahr liegt er aber immer noch 14 % vorne.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank am Donnerstag um 0,40 % auf 26.524 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor rund 0,9 %.

Welche Unternehmen heute wichtig sind

Die Berichtssaison geht am vorletzten Handelstag der Woche weiter. In Deutschland steht dabei Airbus im Blick. Die Zahlen des Flugzeugbauers kamen gut an. In den USA interessieren vor allem die großen Tech-Konzerne wie Microsoft und Meta die Anleger. Deren Zahlen seien gut ausgefallen, reichten aber nicht aus, um die Kursfantasien der Investoren aufrechtzuerhalten, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.

Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron bekommt die in den vergangenen Monaten gestiegene Investitionszurückhaltung vieler Chipkonzerne weiter zu spüre und blickt vorsichtig aufs kommende Jahr. Die Papiere sanken auf Tradegate um mehr als 3 % zum Xetra-Schluss.

Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hob nach dem Abschluss eines Zukaufs in Nordamerika seine Umsatzprognose wie erwartet an. Die zuletzt gut gelaufenen Aktien verloren jedoch 5,7 Prozent zum Xetra-Schluss. Ein Händler sagte, die lediglich beibehaltenen Margenziele könnten womöglich etwas enttäuschen.

Für Hellofresh gab die Schweizer Großbank UBS die Verkaufsempfehlung auf. Die Titel des Kochboxenversenders gewannen auf Tradegate 2,8 % zum Xetra-Schluss.

Yen steigt nach Zinsentscheid

Spekulationen auf eine Zinserhöhung in Japan zum Jahresende stützen den Yen. Der Dollar verliert im Gegenzug 0,8 % auf 152,16 Yen. Zwar ließ die japanische Notenbank (BoJ) die Zinsen am Donnerstag unverändert und hielt an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Marktteilnehmer sahen in den Ausführungen der Währungshüter aber Hinweise auf eine mögliche Straffung. Naomi Fink, Chefstrategin für globale Belange bei Nikko Asset Management, bemerkte in der geldpolitischen Erklärung der BoJ eine „ziemlich aggressive Rhetorik“. Unter anderem habe die Zentralbank auf die nach oben tendierenden Inflationsrisiken für das nächste Geschäftsjahr hingewiesen. „Ich würde eine Zinserhöhung im Dezember nicht ausschließen, insbesondere wenn der Yen weiter schwächer wird“, sagte Fink. Der Yen hat in diesem Monat zum Dollar um rund 6 % abgewertet.

Goldpreis steigt weiter

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl jagt der Goldpreis von einem Rekord zum nächsten. Das Edelmetall steigt am Donnerstag um 0,1 % auf eine neue Bestmarke von 2790,15 Dollar je Feinunze. Seit Anfang Oktober ist der Preis um gut 6 % gestiegen. Börsianern zufolge steuern die Investoren angesichts der Unwägbarkeiten rund um die US-Wahl Gold als sicheren Hafen an. Der Kauf des Edelmetalls sei de facto eine Absicherung gegen höhere Haushaltsdefizite in den USA, sagt Kyle Rodda von Capital.com. Anleger befürchten, dass der Republikaner Donald Trump im Falle eines Wahlsiegs mit seinen Steuersenkungsversprechen die US-Staatsverschuldung deutlich nach oben treibt. Zusätzlich gestützt wird der Goldpreis auch von der Aussicht auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten. Der nächste Zinsentscheid steht am 7. November an, nur zwei Tage nach der Wahl.