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Dax kommt nicht vom Fleck

Der deutsche Leitindex konnte seine Gewinne vom Montag am Dienstag nicht ausbauen. Unter Druck standen neben Chemie- und Autotiteln auch Chiphersteller – trotz starker Nvidia-Vorgaben.

Dax kommt nicht vom Fleck

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Dax kommt nicht vom Fleck

Schwache Zahlen belasten Chip-Branche – Chemie- und Autowerte unter Druck

tom Frankfurt

Auch starke Vorgaben aus den USA haben dem deutschen Leitindex am Dienstag keine positiven Impulse gegeben. Der Dax trat auf der Stelle und notierte bei Handelsschluss 0,2% tiefer bei 16.688 Zählern. Auch der MDax zeigte sich kaum bewegt bei 26.324 Punkten, der Euro Stoxx 50 schloss leichter (−0,4% auf 4.467 Punkte).

Nach den Gewinnen zum Wochenauftakt hielten sich Anleger mit Käufen zurück, die Kurskonsolidierung seit Jahresbeginn setzt sich fort. Belastend wirkten erneut Konjunktursorgen. Die schwachen Daten zur deutschen Industrieproduktion kamen bei den Investoren nicht gut an. Darunter litten besonders die zyklischen Chemie- und Automobilaktien. Wacker Chemie etwa verloren im MDax 3,8% auf 104,30 Euro.

Besser sah es zunächst für Tech-Werte aus, doch auch eine tags zuvor starke Nasdaq zog den europäischen Sektor nicht nach oben. In New York hatte ein Kurssprung von mehr als 6% bei Nvidia für gute Stimmung gesorgt. Der Chipentwickler fängt Insidern zufolge im zweiten Quartal mit der Massenproduktion eines für China entwickelten KI-Chips an, um die neuen US-Exportvorschriften einzuhalten. Im Kielwasser zogen dann auch Rivalen wie Intel und Marvell an. Und auch Technologiewerte wie Amazon, Alphabet und Microsoft rückten vor.

Wasser in den Wein gossen dann die Geschäftszahlen von Microchip, die erst im nachbörslichen US-Handel veröffentlicht wurden und schwach ausfielen. Auch Samsung Electronics warnte am Dienstag wegen einer enttäuschenden Nachfrage vor einem voraussichtlichen Rückgang des Betriebsgewinns um 35% im Schlussquartal. Damit schnitt der weltweit größte Hersteller von Speicherchips, Smartphones und Fernsehern deutlich schwächer als von Analysten erwartet ab. Anders als die Nvidia-Aussichten wirkte sich dies auch auf den deutschen Aktienmarkt aus: Im Dax gaben Infineon um 1,8% auf 35,20 Euro nach.

Daneben bewegten vor allem Umstufungen Einzeltitel. Dies traf im Leitindex den Chemiekonzern BASF, den Bernstein Research auf "Underperform" abstufte. BASF-Papiere verloren daraufhin 2,7% auf 45,51 Euro. Bei Siemens senkte das Investmenthaus Kepler den Daumen. Die Titel gaben am Dienstag um 0,9% auf 159,40 Euro nach.

Im MDax zogen Kion um 3,3% auf 38,94 Euro an. Das Analysehaus Jefferies zählt die Titel im Jahr 2024 zu seinen Favoriten. Im SDax riet Goldman Sachs zum Kauf bei der DWS. Die Anteile gewannen 0,9% auf 35,74 Euro. Dagegen mussten Wacker Neuson Federn lassen, nachdem Jefferies das Kaufvotum für die Aktie kassiert hatte. Die Analysten rechnen mit einer trägeren Nachfrage im Jahr 2024. Die Aktie verlor 3,4% auf 17,24 Euro.