Aktienmärkte

Dax erklimmt neues Rekordhoch

Der deutsche Leitindex nimmt erneut Fahrt auf und springt auf ein neues Allzeithoch. Daran konnten auch Arbeitsmarktdaten aus den USA nichts ändern.

Dax erklimmt neues Rekordhoch

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt setzen weiter auf Leitzinssenkungen in absehbarer Zeit und treiben den deutschen Leitindex am Freitag damit auf ein neues Allzeithoch bei zuletzt 16.746 Punkten (+0,7%). Erst am Mittwoch hatte der Dax ein Allzeithoch bei 16.727 Zählern markiert. Seine Ende Oktober gestartete Jahresendrally bescherte den Anlegern schon einen Gewinn von gut 14%. Der MDax verzeichnete am Freitag einen Zuwachs von 0,7% auf 26.731 Punkte. Der EuroStoxx 50 gewann rund 0,9%.

Auch die US-Arbeitsmarktdaten am Freitagnachmittag haben den neuen Rekordwert des Dax nicht ausbremsen können. "Der US-Arbeitsmarkt hat sich von der Delle aus dem Vormonat erholt", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Daten. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen liegt mit 199.000 etwas über den Erwartungen von Ökonomen. "Mit diesem Wert können die Börsianer nur bedingt gut leben", so Altmann. Der Arbeitsmarktbericht sei stark genug, um die erwartete erste Zinssenkung nach hinten zu verschieben. Die US-Notenbank Fed werde es sicherlich nicht eilig haben, in Diskussionen über den richtigen Zeitpunkt für die erste Zinssenkung einzusteigen.

Rote Laterne für Siemens Energy

Am deutschen Aktienmarkt sanken am Freitag die Papiere von Siemens Energy als Schlusslicht im Dax um 2,8%. Für die Analysten der Bank J.P. Morgan zählen sie zu den Aktien, die Anleger meiden sollten. Die Titel des Laborzulieferers Sartorius setzten dagegen mit plus 1,4% ihre Erholungsrally fort. Airbus verbuchten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank einen Zuwachs von 1,8%. BMW lagen im Dax vorne mit plus 2,1 Prozent.

Adidas und Puma SE erholten sich etwas nach ihren Gewinnmitnahmen vom Vortag mit plus 1,5 beziehungsweise plus 1%. Ein unter den Erwartungen liegender Ausblick des nordamerikanischen Sportbekleidungsherstellers Lululemon erwies sich damit nicht als Belastung.

Hensoldt legen deutlich zu

Gefragt bei den Einzelwerten waren auch Hensoldt mit einem Kursplus von gut 1,4%. Der Rüstungselektronik-Hersteller konnte binnen weniger Stunden 241 Mill. Euro frisches Geld zur Finanzierung der Übernahme des Sicherheitstechnik-Dienstleisters ESG einsammeln. Nur zwei Tage nach der Ankündigung des bis zu 730 Mill. Euro schweren Zukaufs platzierte Hensoldt am Donnerstagabend 10,5 Millionen neue Aktien zum Preis von 22,94 Euro. Der Rest des Kaufpreises für ESG soll über neue Kredite im Volumen von 450 Mill. Euro hereinkommen.

Die Ölpreise schlugen indes einen Erholungskurs ein. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI kletterten um jeweils gut 2% auf 75,72 beziehungsweise 70,92 Dollar pro Barrel (159 Liter). Russland und Saudi-Arabien haben die Opec-Mitglieder dazu aufgerufen, die von dem Ölkartell zuletzt empfohlenen Produktionskürzungen um insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag (bpd) im ersten Quartal umzusetzen. Viktor Katona, Analyst beim Analysehaus Kpler, mahnte zur Vorsicht: "Trotz der Zusagen einiger Länder gehen wir davon aus, dass die Gesamtproduktion der Opec von Dezember 2023 bis Januar 2024 nur um 350.000 Barrel pro Tag sinken wird."