Finanzmärkte

Dax rutscht wieder unter 20.000 Punkte

Der deutsche Leitindex kann sich nicht oberhalb der runden Marke halten. Gefragt war den zweiten Tag in Folge die Aktie eines Versorgers.

Dax rutscht wieder unter 20.000 Punkte

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Dax rutscht wieder unter 20.000 Punkte

RWE weiter auf Erholungskurs – Airbus-Aktie unter Druck – Euro nähert sich Parität zum Dollar

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am zweiten Handelstag des Jahres seine Vortagesgewinne vollständig wieder abgegeben. Am Abend notierte der Dax 0,6% niedriger bei 19.906 Punkten. Die runde Marke von 20.000 Zählern nachhaltig zu überwinden bleibt in diesen Tagen eine zu hohe Hürde für das Börsenbarometer. Das Allzeithoch von Mitte Dezember bei 20.523 Zählern ist inzwischen ein gutes Stück entfernt.

Laut dem Chartexperten Martin Utschneider von Finanzethos befindet sich der Dax in einer Konsolidierungsphase, seitdem er Mitte Dezember die bis dahin intakte Jahresendrally beendet hatte. Diese Konsolidierung müssten Anleger vorerst genau im Auge behalten, denn mittel- bis langfristig sei er weiterhin im Aufwärtstrend. Die kurzfristige Unterstützung bei 19.926 Punkten bleibe nach unten eine wichtige Orientierungsmarke.

Höhere Volatilität

Diese könnte durch den näher rückenden Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump in Gefahr geraten. Zwar machen sich Anleger Hoffnung, dass in den USA tätige Unternehmen dann von niedrigeren Steuern und einer gelockerten Regulierungspolitik profitieren könnten. Andererseits drohen europäischen Unternehmen höhere Zölle. Diese könnten sogar die Inflation wieder anheizen. „Historisch betrachtet geht Protektionismus mit einer höheren Volatilität an den Aktienmärkten einher“, warnt der Experte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Bei den Einzeltiteln waren bereits den zweiten Tag in Folge die Papiere von RWE gefragt. An der Dax-Spitze legte die Aktie des Versorgers nach Hannover Rück um knapp 3% zu. Die Titel profitierten von einer verbesserten Stimmung im Energiesektor. Das Jahr 2025 beginnt für den zuletzt schwächelnden Sektor damit verheißungsvoll. 2024 hatte die Aktie allerdings auch 30% an Wert verloren.

Zu den Gewinnern im Dax gehörten auch die Titel der Deutschen Telekom. Positiv wirkten hier Händlern zufolge anlaufende Aktienrückkäufe. Das bis zu 2 Mrd. Euro schwere Programm hatte der Telekommunikationskonzern bereits im Oktober angekündigt.

Auto-Werte bleiben im Tief

Unter Druck standen dagegen die Papiere von Vortagsgewinner Airbus. Kreisen zufolge hat der Flugzeugbauer bei seinen Auslieferungen im vergangenen Jahr trotz eines Endspurts das Ziel nicht erreicht. Das zog auch die Anteile von MTU in Mitleidenschaft. Beide Aktien mussten bis zum Abend moderate Verluste hinnehmen. Daneben zählte Infineon zu den schwächsten Werten im Dax.

Weiter einen Bogen machten Anleger auch um die deutschen Automobilwerte. Händler verwiesen mit Blick auf die Volkswagen-Aktie auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach einige Elektrofahrzeuge in den USA künftig nicht mehr auf einer Liste für gewährte Steuergutschriften stehen sollen. Eine Stabilisierung der Branche ist derzeit nicht in Sicht.

Euro schwächelt

Die Angst vor einem deutlichen Konjunktureinbruch in der Euro-Zone machte sich am Devisenmarkt bemerkbar. Der Euro nähert sich weiter mit großen Schritten der Parität zum Dollar. Die Gemeinschaftswährung war am Donnerstag erstmals seit November 2022 wieder unter die Marke von 1,03 Dollar gefallen. Am Freitag notierte sie wenig verändert bei 1,0288 Dollar. Anleger setzen darauf, dass die US-Wirtschaft weiter besser abschneidet als andere Volkswirtschaften und dass die Fed bei ihrem Zinssenkungskurs in diesem Jahr auf die Bremse treten wird. Der Euro verlor auf Wochensicht 1,5%, der Dollar-Index legte hingegen mehr als 1% zu. Am Donnerstag war er mit 109,533 Zählern auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren geklettert.