Märkte am AbendAnleger trotzen der politischen Unsicherheit

Dax startet freundlich ins Quartal

Anleger haben am Montag der politischen Unsicherheit in der EU getrotzt. Der Dax startete freundlich ins neue Quartal.

Dax startet freundlich ins Quartal

Finanzmärkte

Dax startet freundlich ins Quartal

Zalando zeigen sich fest – Bechtle geraten deutlich unter Druck – Ölpreis steigt weiter

wrü Frankfurt

Der europäische Aktienmarkt hat am Montag die Ergebnisse der erste Runde der Parlamentswahl in Frankreich gut verkraftet. Der Dax verzeichnete am Morgen ein deutliches Plus, das zwar im Tagesverlauf wieder etwas abbröckelte. Zum Handelsschluss hin legte der Dax aber wieder zu und beendete die Börsensitzung mit einem Anstieg von 0,5% auf 18.322 Punkte. Der EuroStoxx 50 wies ein minimales Minus von 0,9% auf 4.936 Zähler aus.

Bemerkenswert ist, dass der französische Leitindex CAC40, der vor der Wahl stark unter Druck geraten war, einen kräftigen Anstieg von 1,3% auf 7.576 Punkten verzeichnete. Ein Renditeanstieg bei Bundesanleihen sorgte dafür, dass sich der zuletzt deutlich ausgeweitete Renditeabstand zu französischen Staatsanleihen wieder etwas verringerte.

Zur allgemeinen Beruhigung trug auch bei, dass die neuesten deutschen Inflationsdaten gemäßigt hereinkamen. So betrug die Geldentwertung auf Ebene der Verbraucherpreise im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat 2,2% nach 2,4% im Mai.

Die zuletzt wegen einer Gewinnwarnung stark gebeutelten Titel von Airbus erholten sich um 2,8% auf 131,80 Euro. Dazu trugen auch optimistischere Kommentare von Analysten bei. So betonen die Anlageexperten der DZ Bank, die Übernahme von drei Werken der amerikanischen Boeing-Ausgründung Spirit AeroSystems, die vor allem für Airbus tätig seien, sei sowohl strategisch als auch operativ sinnvoll. Einerseits sichere der Schritt die Versorgung von Airbus mit benötigten Teilen, andererseits gebe es Airbus nun die Möglichkeit, die offensichtlich vorherrschende geringe Effizienz einiger Produktionsprozesse bei Spirit zu verbessern. Die Übernahme sei als wichtiger Schritt für Airbus zu werten.

Sehr fest zeigten sich Zalando mit einem Aufschlag von 4,4% auf 22,85 Euro. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel für die Aktie von 32 Euro auf 34 Euro angehoben. Sie betonen, im zweiten Quartal gebe es Anzeichen für Fortschritte gegenüber dem ersten Quartal, was Umsätze und das Ergebnis für Steuern und Zinsen betreffe. Der Aktienkurs habe im Juni um 10% nachgegeben, aufgrund von Sorgen der Anleger hinsichtlich der Auswirkungen des Wetters im Juni. Diese Kursreaktion ist nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank unangebracht. Dazu trügen auch von Zalando ergriffene Gegenmaßnahmen bei. Die Experten der Bank rechnen nur mit einem adjustierten Ergebnis vor Steuern und Zinsen für 2024 von 430 Mill. Euro, damit fast am oberen Ende der Prognose des Unternehmens von 380 bis 450 Mill. Euro.

Bechtle ermäßigten sich deutlich um 5,9% auf 41,34 Euro. Der Titel markierte damit ein Jahrestief. Die Analysten von Exane BNP haben sich negativ zu der Aktie geäußert. Sie rechnen nur noch mit einem Wachstum „in Zeitlupe“ und stufen den Titel daher bei einem Kursziel von 38 Euro mit „Underperform“ ein. Sie gehen von Konjunkturschwäche in den wichtigsten Werken aus sowie einer nur schleppenden Umstellung auf Windows 11 – der IT-Spezialist würde von einer schnellen Umstellung profitieren.

Der Euro zeigte sich am Montag etwas fester. Er legte um 0,1% auf 1,072 Dollar zu. Das britische Pfund kletterte zeitweilig um 0,2% auf 1,2674 Dollar, wurde aber am Abend zu 1,26385 Dollar gehandelt, ein kleines Minus von 0,1% gegenüber Vortag. Den Greenback machte zunächst zu schaffen, dass der Einkaufsmanagerindex schwächer hereinkam als erwartet. Der australische Dollar wurde am Abend zu 0,6651 US-Dollar gehandelt, ein Tagesverlust von 0,3%.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude verzeichnet ein deutliches Plus von 1,1% auf 85,91 Dollar. In der Spitze erreichte er sogar 86 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 1,1% auf 85,89 Dollar. Beide Kontrakte haben im Juni um rund 6% zugelegt – womit der Markt nach anfänglicher Enttäuschung auf die Fortsetzung der Förderkürzungen durch das Kartell Opec plus reagiert. In den USA kündigt sich zudem der erste Hurrikan der Hurrikan-Saison an. Am Freitag hatte die Energy Information Administration der US-Regierung ferner mitgeteilt, dass die Ölproduktion in den Vereinigten Staaten auf den höchsten Stand seit vier Monaten geklettert ist.