Aktienmärkte

Dax startet Stabilisierungsversuch

Der deutsche Leitindex ist mit Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Während Bankentitel gefragt waren, stand die Aktie eines Sportartikelherstellers unter Druck.

Dax startet Stabilisierungsversuch

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Dax startet Stabilisierungsversuch

Adidas-Papiere unter Druck – Bankentitel gefragt – Süss Microtec legen zu

tom Frankfurt

Nach einem äußerst durchwachsenen Start in den September ist dem deutschen Leitindex zum Auftakt der zweiten Handelswoche eine leichte Stabilisierung gelungen. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,8% fester bei 18.444 Zählern. Für den MDax ging es um 0,6% auf 25.201 Punkte nach oben. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,8% auf 4.776 Zähler.

Gleichwohl dürfte die zuletzt aufgekommene Unsicherheit die Aktienmärkte auch in den kommenden Tagen begleiten. Anleger blicken bereits gespannt auf EZB und Fed, die in dieser bzw. der nächsten Woche wohl die Leitzinsen senken werden. Für die EZB wäre es bereits die zweite Zinssenkung, für die Fed erst die erste und damit der Vollzug der Zinswende. Da die Alarmsignale zuletzt zunahmen, dass sich die Konjunktur in den USA deutlich abschwächt, haben die Märkte eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bereits fest eingepreist. Nicht wenige Marktbeobachter erwarten sogar einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte. Daneben stehen auch noch die Geschäftszahlen von Apple an. Tech-Werte gehörten bei dem jüngsten Kursrutsch zu den größten Verlierern, so dass Zahlen einer Branchengröße wie Apple nun auch das Potenzial haben, die Märkte in die eine oder andere Richtung zu bewegen.

Adidas am Index-Ende

Bei den Einzeltiteln waren Adidas im Leitindex der schwächste Wert. Dem Sportartikelhersteller machte eine Herabstufung durch Analysten der Barclays Bank zu schaffen, die den Titel auf „equal weight“ von zuvor „overweight“ setzten und das Kursziel von 254 Euro auf 215 Euro senkten. Die Experten begründeten das mit den schwächeren Aussichten in China und Unsicherheiten in den USA. Zudem komme ein stärkerer Wettbewerb auf Adidas zu, was mittelfristig zu einer langsameren Geschäftsdynamik führe. Die Aktie verlor 3% auf 214 Euro.

Auf der Gewinnerseite im Dax fanden sich dagegen Siemens Energy wieder. Die Papiere hatten am Freitag kräftig nachgegeben und erholten sich am Montag um 3,2% auf 24,60 Euro. Auf Jahressicht haben sich die Titel im Wert mehr als verdoppelt und sind damit der stärkste Dax-Wert im Jahr 2024.

Deutsche Bank freundlich

Auch die Titel der Deutschen Bank konnten zulegen. J.P.-Morgan-Analyst Kian Abouhossein passte sein Bewertungsmodell für das Finanzinstitut an die für 2025 erwarteten Ertragsfortschritte im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen an. Die gestiegene Unsicherheit über die weiteren Zinsentwicklungen führe zu mehr Volatilität. Daraus dürfte eine höhere Kundenaktivität im Zins- und Währungsgeschäft resultieren, erwartet er. Die Aktie verteuerte sich um 2,5% auf 15,03 Euro. Auch Commerzbank-Papiere gewannen am Montag 1,6% auf 12,91 Euro.

Im MDax verloren die Papiere von Kion 3,1% auf 31,25 Euro, nachdem die Citigroup die Kaufempfehlung für die Aktien des Gabelstaplerherstellers gestrichen hat. Industrie- und Konjunkturdaten sprächen kurzfristig eher für ein maues Wachstum, hieß es.

Süss Microtec ein KI-Gewinner

Im SDax zählten Süss Microtec zu den größten Gewinnern. Die Nachfrage nach sogenannten Temporär-Bondern übertreffe weiter das Angebot, schrieb Analyst Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investment Banking nach einem Gespräch mit dem Management des Halbleiterzulieferers. Die Anleger sollten die aktuell günstige Chance zum Einstieg in einen Profiteur von künstlicher Intelligenz nutzen, resümierte er. Die Aktie kletterte um 2,2% auf 51,60 Euro.

Dagegen mussten die Papiere von PVA Tepla nach einem negativen Analystenvotum deutliche Abschläge hinnehmen. Hauck Aufhäuser hält die Aussichten des Anlagenbauers für Vakuum-, Hochtemperatur- und Plasmaprozesse im kommenden Jahr für mau und rechnet mit sinkenden Gewinnen. Die Aktie gab um 6,8% auf 12,56 Euro nach.