Ausblick

Es herrscht Partystimmung, doch wird die Luft bei Aktien dünner

An den Aktienmärkten herrscht Partystimmung. Spekuliert wird auf das Ende der Zinsanhebungen. Doch wird die Luft an den Aktienmärkten nach Meinung vieler Beobachter zusehends dünner. Auch steht für Aktien eine schwierige saisonale Phase bevor.

Es herrscht Partystimmung, doch wird die Luft bei Aktien dünner

Ausblick

Luft bei Aktien wird dünner

Party an den Märkten könnte jedoch zunächst weiterlaufen

wrü Frankfurt

Die Aktienmärkte sind derzeit in Haussestimmung. So hat der Dax gerade ein neues Allzeithoch markiert, und auch die US-Börsen, insbesondere der Technologiesektor mit dem Nasdaq 100, haben zuletzt deutlich zugelegt. Nun haben Fed und EZB in der abgelaufenen Woche wie erwartet die Leitzinsen erhöht. Zunehmend schauen die Aktienmärkte durch die Zinsstraffung durch und spekulieren darauf, dass das Zinshoch erreicht ist. Vor diesem Hintergrund ist es natürlich gut möglich, dass sich die Hausse in den kommenden Wochen fortsetzt. Es gibt zwar eine Menge Quartalszahlen von Unternehmen, von den Notenbanken droht aber bis September erst einmal keine Gefahr mehr.

“Betrachtet man insbesondere die kräftigen Kursgewinne bei Aktien, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Anleger mit einem Ende des Zinserhöhungskurses rechnen”, schreibt die Helaba in ihrem Wochenausblick. “Und in der Tat spricht einiges dafür, dass die konjunkturellen Auswirkungen des Straffungskurses zunehmend spürbar werden, bis hin zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.” Nach Meinung der Weberbank haben sich bisher die Ergebnisse der Berichtssaison doch besser als erwartet gezeigt, wobei aber die Erwartungen an die Unternehmen im Vorfeld vergleichsweise gering ausgefallen seien. “Insofern geht die Party am Aktienmarkt vorerst weiter, und Spekulationen über ein Ende des Zinsanhebungszyklus in den USA heizen die Stimmung zusätzlich an”, so die Weberbank. Allerdings werde die Luft am Aktienmarkt immer dünner, und negative konjunkturelle oder politische Überraschungen könnten schnell die Stimmung kippen.

Nach Meinung der DZ Bank konnten die großen Tech-Titel in der aktuellen Berichtssaison bereits ein gutes Stück ihrer Vorschusslorbeeren mit positiven Ergebnisüberraschungen rechtfertigen und somit Sorgen bezüglich einer Überbewertung eindämmen. Das Institut sieht weiterhin etwas Nachholpotenzial für US-Aktien, wenn sich Konjunktursorgen weiter mildern würden. Eher zur Vorsicht rät die LBBW: “Die Kombination aus recht hoher absoluter Bewertung sowie nur noch bescheidener relativer Attraktivität gegenüber einer Anlage in US-Staatsanleihen ist kritisch.” Diese Konstellation könnte Anleger dazu bewegen, in der bevorstehenden schwierigen saisonalen Phase zunächst einmal Kasse zu machen.