Restriktivere Signale der Federal Reserve, niedrige Energiepreise und damit verbundene Anpassungen der Inflationserwartungen haben den Silberpreis zuletzt belastet. Seit Mitte November hat er um rund 12% nachgegeben – ein Kursrutsch, der auch die Analysten der UBS überrascht hat. Diese räumen ein, sie hätten erwartet, dass das vorherige Momentum den Preis über den 200-Tages-Durchschnitt tragen würde. Nun hat die Schweizer Großbank ihren Ausblick für Silber angepasst.

Zwar prognostiziert die UBS, dass die nach wie vor hohen Teuerungsraten in den USA für Real Assets wie das Edelmetall weiterhin Unterstützung liefern dürften. Im ersten Halbjahr 2022 sei daher mit einer übergeordneten Seitwärtsbewegung zu rechnen, unterbrochen von kurzfristigen Preissprüngen. Die Analysten raten Investoren aber dazu, diese Aufwärtsimpulse zu strategischen Verkäufen zu nutzen. Ein Preis von 26 Dollar pro Feinunze stelle angesichts des jüngsten Preisrückgangs inzwischen ein akzeptables Verkaufsniveau dar – zuvor hatte die UBS noch dazu geraten, sich bei 28 Dollar pro Feinunze von Silber zu trennen. Die Analysten verweisen auch darauf, dass die annualisierten Renditen zuletzt deutlich zurückgegangen seien.

Am Optionsmarkt hätten sich die impliziten Volatilitäten von kurzfristigen Call- und Put-Optionen stark aneinander angenähert, langfristig bestünden noch größere Differenzen. Die Erwartungen der Investoren in Bezug auf die kommenden zwölf Monate seien insgesamt zu optimistisch, der Optionsmarkt sei zu stark auf Aufwärtsbewegungen bei Silber eingestellt. Im zweiten Halbjahr 2022 werde ein Abwärtstrend einsetzen, in dessen Zuge der Silberpreis unter 21 Dollar pro Feinunze rutschen und in der Spanne bis 20 Dollar handeln werde.