Ein stärkerer Zinsoptimismus unter den Aktienanleger hat am Donnerstag zu Investments in Dividendentiteln geführt. Der Dax rückte um 0,4% auf 18.453 Zähler vor, das Tageshoch war bei 18.468 Punkten. Der Euro Stoxx 50 Index kletterte um 0,5% auf 4.989 Punkte. Zwar schlagen die US-Notenbanker weiterhin vorsichtigere Töne an, die meisten Anleger gehen indes weiter davon aus, dass die Fed in der zweiten Jahreshälfte die Zinswende einleiten wird und begründen das mit schwächeren Makrodaten, die in Richtung einer sich abkühlenden US-Wirtschaft weisen. US-Notenbankchef Jerome Powell sagte auf dem EZB-Forum im portugiesischen Sintra, dass im Kampf gegen die Inflation zwar Fortschritte erzielt worden sind, doch habe die Notenbank mit der Zinswende keine Eile. Aus den Protokollen der Juni-Sitzung, die tags zuvor veröffentlicht wurden, geht hervor, dass die US-Währungshüter noch mehr Daten sichten wollen, bevor sie die Geldpolitik wieder lockern.

Auf der Unternehmensseite sorgte der Höhenflug von Continental am Donnerstag für Aufsehen. Die Aktien stiegen in der Spitze bis auf 60,36 Euro und waren zum Schluss bei 59,04 Euro mit 9,5% im Plus. Ein Bericht über Entlastungen im zweiten Halbjahr trieb die Aktien des Autoteileherstellers nach oben. Die Automobilsparte dürfte im zweiten Quartal unter anderem von Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen profitieren, heißt es in einem Kommentar von J.P. Morgan.

Am japanischen Aktienmarkt kletterte der Topix mit 2.900 Punkten auf Rekordstand. Angetrieben wurden die Notierungen Gewinnen bei Autoherstellern und Bank, die Zuversicht für das zweite Halbjahr am Markt auslösten. Am Devisenmarkt konnte sich die Yen zwar etwas von seinem historischen Tief von 161,99 Yen je Dollar erholen, das er am Vortag erreicht hatte, aber die Währung bleibt weiter sehr schwach. Am Markt wird auf erneute Interventionen gesetzt, die ab knapp unter 165 Yen einsetzen könnten.