Die Verbraucherpreise in Australien geben stärker nach als von Ökonomen erwartet, was der australischen Notenbank Spielraum für eine Zinspause kommende Woche geben dürfte. Im zweiten Quartal sank die Inflation von 7,0% auf 6,0%, wie die australische Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 6,2% gerechnet.

Im Kampf gegen die hohe Inflation, die weiterhin deutlich über dem Zielwert der Notenbank von 2 bis 3% liegt, hatten die Währungshüter die Leitzinsen in den vergangenen 15 Monaten 12 Mal erhöht. Da in Australien Hypothekenkredite mit variabler Verzinsung gängig sind, wurden die Zinserhöhungen vor allem für Immobilienbesitzer eine große Belastung.

Der starke Rückgang der Verbraucherpreise deute darauf hin, dass der aktuelle Leitzins von 4,1% „restriktiv genug sein könnte, um die Inflation zu senken“, sagte Adelaide Timbrell, Ökonomin bei der australischen Bank ANZ. ING-Ökonom Robert Carnell geht ebenfalls von einer Zinspause im August aus, prognostiziert jedoch eine weitere Erhöhung im Herbst. Ein Absinken der Inflation unter 5% ohne höheren Leitzins sei schwierig. „Eine Erhöhung im September scheint daher möglich, sogar wahrscheinlich.“