Konjunktur

Deutscher Außenhandel rechnet 2024 mit einer Rezession

Der deutsche Außenhandelsverband schlägt Alarm, weil in der Branche 2024 eine Rezession zu erwarten ist und sich die Stimmung der Unternehmen noch einmal verschlechtert hat. Der BGA plädiert für neue Annäherungen an China.

Deutscher Außenhandel rechnet 2024 mit einer Rezession

Deutscher Außenhandel
rechnet 2024 mit einer Rezession

Verband BGA für Gespräche mit China – Sorgen vor US-Wahl

ahe Berlin

Der deutsche Außenhandel schlägt Alarm. Nach Angaben des zuständigen Bundesverbands BGA (Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen) ist im laufenden Jahr mit einer Rezession in der Branche zu rechnen. Erwartet wird ein leichter Rückgang der Exporte um 0,3% und der Importe deutlicher um 2,0%.

Die Stimmung hat sich nach Angaben von BGA-Präsident Dirk Jandura in den vergangenen Monaten weiter dramatisch verschlechtert. Die Prognose bezeichnete er als einen lauten Weckruf: „Wir stecken in einem Schraubstock zwischen globaler wirtschaftlicher Schwäche auf der einen und heimischer Schwäche auf der anderen Seite.“ Das deutsche Wirtschaftsmodell sieht Jandura massiv unter Druck.

Laut einer neuen Umfrage unter mehreren tausend Unternehmen macht die Branche dafür auch die Bundesregierung verantwortlich. 70% der Befragten sehen den Kurs der Ampel auf einem falschen Weg. An das Wachstumspaket der Ampel hat gerade einmal die Hälfte der Befragten noch positive Erwartungen.

Sorgen bereitet die schlechte Wirtschaftslage in China. Der BGA hält eine „politisch motivierte Abschottung“ für falsch und warnt vor einem Schaden für die Wirtschaft. Berlin und Brüssel müssten eher mit Peking verhandeln, um zurück zu einer regelbasierten Ordnung zu kommen, so Jandura. Auch China sei schließlich von Exporten abhängig.

Die Unternehmen der Branche sind in dieser Frage weniger klar: In der Befragung sagten zwar 43%, Deutschland solle am Freihandel mit so vielen Staaten wie möglich festhalten. Ähnlich viele Antworten gab es aber insgesamt für eine Präferenz für Staaten mit gemeinsamen Werten oder eine stärkere Diversifizierung.

Auch bei der US-Wahl steht für den Export nach Ansicht von Jandura viel auf dem Spiel. Die EU müsse sich auf alle möglichen Ergebnisse vorbereiten. Auch die Demokraten würden bei einem Sieg eine „America first“-Strategie fahren.

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