dpa-afx Berlin – Die Bundesregierung plant angesichts der Flüchtlingskrise begrenzte Steueranreize zum Bau preiswerter Wohnungen. Vorgesehen ist 2016 bis 2018 eine Sonderabschreibung von bis zu 10 %, um den Wohnungsmangel in betroffenen Regionen rasch anzugehen. Das geht aus einem Schreiben von Finanzminister Wolfgang Schäuble an Bauministerin Barbara Hendricks (SPD) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorlag. Bedingung ist, dass auch die Länder mitziehen.Hendricks erklärte, sie freue sich, dass der Finanzminister ihren Vorschlag aufgegriffen habe und eine gemeinsame Lösung gefunden worden sei. “Damit werden wir dringend benötigte Impulse für den frei finanzierten Wohnungsbau geben.” Jedes Jahr seien mindestens 350 000 neue Wohnungen erforderlich. Hessens Finanzminister Thomas Schäfer sprach “von einem Schritt in die richtige Richtung”. Steueranreize sollten zielgenau sein, wenig Mitnahmeeffekte erzeugen und wenig Verwaltung erfordern, schreibt Schäuble: “In Anbetracht der sich durch die derzeitige Asyl- und Flüchtlingsproblematik zuspitzenden Wohnraumknappheit und der damit verbundenen Herausforderungen könnte dies mit einer Sonderabschreibung zur Förderung des Mietwohnungsneubaus erreicht werden.” Schäuble betont zugleich: “Die Maßnahme wäre an die Bereitschaft der Länder gebunden, sich an den finanziellen Auswirkungen zu beteiligen.” Die Länder sollten zudem im Zeitraum der Begünstigung von Erhöhungen der Grunderwerbsteuersätze absehen.