hip London – Der britische Premierminister Boris Johnson hat zwar die Zustimmung des Unterhauses zu einem erneuten Lockdown erhalten. Allerdings stimmten 38 Abgeordnete seiner eigenen Partei gegen die schärferen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Johnsons Vorgängerin Theresa May stellte sich an die Spitze der Revolte. Zwar bestanden zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass Großbritannien ab heute wieder die sozialen Kontakte herunterfahren wird, weil Labour angekündigt hatte, für den Lockdown zu stimmen. Allerdings zeigten die Gegenstimmen, dass die Mehrheit der Tories nicht so stabil ist wie nach der Wahl 2019 angenommen.Am Markt wird derweil damit gerechnet, dass die Bank of England heute ihr Anleihekaufprogramm um 100 Mrd. Pfund aufstocken wird. Die Verkündung der Zinsentscheidung wurde auf 7:00 Uhr Ortszeit vorverlegt, um Schatzkanzler Rishi Sunak alle Aufmerksamkeit zu sichern, wenn er das Parlament über Corona-Hilfsmaßnahmen für Unternehmen und private Haushalte unterrichtet. Die Anzeichen für eine Verlangsamung der Erholung nach dem Absturz der Wirtschaft im ersten Halbjahr mehren sich. Wie der Finanzdatenanbieter IHS Markit mitteilte, ging der Einkaufsmanagerindex für die in Großbritannien dominante Dienstleistungsbranche im Oktober von 56,1 auf 51,4 Zähler zurück. Er lag damit noch unter dem bereits früher durch eine Blitzumfrage ermittelten Wert von 52,3. Die Daten deuten darauf hin, dass es erstmals seit Juni einen Rückgang beim Auftragseingang gegeben hat.