NACH DEM GRIECHEN-REFERENDUM

Moskau beschränkt sich auf moralische Unterstützung

Vorerst keine konkreten Hilfszusagen

Moskau beschränkt sich auf moralische Unterstützung

est Moskau – Über Monate wurde und hat sich Russland gern als Notnagel gezeichnet, an dem sich das strauchelnde Griechenland festhalten könne, wenn das restliche Europa als Helfer ausfallen sollte. Sehr weit ist man dabei nicht gekommen, sieht man von der bilateralen Absichtserklärung Mitte Juni ab, die Verlängerung der geplanten Gaspipeline Turkish Stream durch Griechenland zu bauen, wobei Russland den Griechen finanziell unter die Arme greifen würde. Vorerst ist freilich nicht einmal fix, ob Turkish Stream gebaut wird.Dass Russland im Übrigen doch deutlich zurückhaltend ist, wurde gestern abermals deutlich. So hat Vizewirtschaftsminister Alexej Lichatschew laut Agentur Interfax erklärt, dass ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone kein Grund für Russland sei, das auf europäische Agrarprodukte bestehende Importembargo für Griechenland zu lockern. “Diese zwei Fragen haben meines Erachtens nichts miteinander zu tun”, sagte er. Lichatschew äußerte jedoch die Annahme, dass ein Grexit Investitionsaktivitäten aus Russland anfachen könnte. Voraussetzung sei in jedem Fall, dass sich die Situation in Griechenland beruhige.Allemal ist bezeichnend, dass Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras gestern auch Kremlchef Wladimir Putin angerufen hat. Tsipras habe Putin über die Situation in Griechenland informiert und darüber, dass die Gespräche mit den europäischen Gläubigern fortgesetzt würden. “Von unserer Seite wurde Unterstützung für die Anstrengungen der griechischen Bevölkerung bei der Überwindung der Krisensituation geäußert”, so Putins Berater Juri Uschakow.Wie die Unterstützung Russlands aussehen könnte, blieb indes offen. Schon Mitte Juni war wiederholt klargestellt worden, dass Russland keine griechischen Staatsanleihen kaufen würde. Fest steht: Jegliche Unterstützung aus Moskau wäre an die griechische Bereitschaft gebunden, etwa in der Sanktionenfrage einen Keil in die EU zu treiben.