Experten sorgen sich um die Folgen der US-Handelspolitik unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump auf die deutsche Wirtschaft. Laut einer Ifo-Umfrage erwarten fast 90% der 180 befragten Ökonomen in Deutschland sehr negative oder eher negative Effekte auf das Wirtschaftswachstum. „Die deutsche Wirtschaft ist stark exportorientiert und wird deshalb besonders hart von der geplanten protektionistischen Handelspolitik unter Trump getroffen werden“, sagt Ifo-Experte Niklas Potrafke.

Mit Blick auf die europäische Wirtschaft sieht es nicht viel besser aus: Hier erwarten 11% der Befragten sehr negative und 76% eher negative Auswirkungen auf das Wachstum. Mit Blick auf die USA fällt das Bild gespalten aus: 7% bzw. 35% erwarten sehr negative bzw. eher negative Effekte für das Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig rechnen aber 38% bzw. 5% mit eher positiven bzw. sehr positiven Auswirkungen. „Diese optimistischen Erwartungen könnten unter anderem auf die angekündigten massiven Steuersenkungen von Donald Trump zurückzuführen sein“, vermutet das Ifo.

Zudem sind der Umfrage zufolge alle Bereiche der internationalen Zusammenarbeit negativ betroffen. Jeweils mehr als 90% der Befragten erwarten, dass sich die Bedingungen bei Maßnahmen gegen den Klimawandel, in der Handelspolitik und bei der Zusammenarbeit in internationalen Organisationen verschlechtern werden. Zudem sehen 85% der Teilnehmenden Deutschland nicht gut auf eine zweite Amtszeit von Trump vorbereitet, wobei das Versäumnis bei der Ampel-Regierung liege.