Rezessionsrisiko sinkt deutlich
Rezessionsrisiko
sinkt deutlich
ba Frankfurt
Positive Signale aus der Industrie und eine Reihe steigender Frühindikatoren lassen das Risiko einer Rezession hierzulande deutlich schwinden. So ist der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) für das zweite Quartal auf 48,7% gesunken. Anfang März betrug die Rezessionswahrscheinlichkeit für die kommenden drei Monate noch 58,3%. Dabei sei die statistische Streuung im Indikator, in der sich die Verunsicherung der Wirtschaftsakteure ausdrückt, mit 18,7% „zwar relativ hoch und etwas gestiegen“. Doch sei der Rückgang des Barometers „so stark, dass das nach dem Ampelsystem arbeitende Konjunktur-Frühwarninstrument erstmals seit Juni 2023 nicht mehr ‚rot‘ anzeigt“, hieß es beim IMK. Stattdessen stehe es auf „gelb-rot“, was eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit signalisiere, aber keine akute Rezessionsgefahr mehr. Dies stünde im Einklang mit der Erwartung, dass sich die Wirtschaft nach einer Rezessionsphase im Winter langsam aus ihrer Flaute arbeite.
Den spürbaren Rückgang des Rezessionsrisikos erklären die Forscher vor allem mit der jüngsten Erholung der Industrieproduktion. Da sich die Energiepreise stabilisiert haben, dürfte auch die Produktion in energieintensiven Branchen und insbesondere in der Chemieindustrie „ihren Tiefpunkt durchschritten“ und weiteres Aufwärtspotenzial haben. Für eine weitere Erholung der Industrieproduktion sprächen auch Zuwächse beim Export. Als weitere Positiv-Faktoren für die Konjunktur benennt das IMK aufgehellte Stimmungs- und Finanzmarktindikatoren.