ZEW-Studie

Standort Deutschland rutscht immer weiter ab

Deutschland ist auf der Rangliste beliebter Wirtschaftsstandorte um 4 Ränge auf Platz 18 abgerutscht – von 21. Von Verbesserungen keine Spur, urteilen die Studienautoren von ZEW und Stiftung Familienunternehmen.

Standort Deutschland rutscht immer weiter ab

ba Frankfurt

Deutschland wird als Wirtschaftsstandort immer unattraktiver. In der neuesten Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) landet Deutschland nur mehr auf Rang 18 der 21 untersuchten Industriestaaten. Allerdings ist der Abstand zwischen den Plätzen 14 bis 19 nur gering. Schlechter schnitten nur Ungarn, Spanien und Italien ab. 2020 lag Deutschland auf Platz 14, in der ersten Untersuchung im Jahr 2006 auf Platz 12.

Angeführt wird die Rangliste von den USA, Kanada, Schweden und der Schweiz, erklärte die Stiftung Familienunternehmen, die die Studie in Auftrag gegeben hat. Die USA überzeugten vor allem bei den Standortfaktoren Energie und Regulierung, wohingegen die „dort überdurchschnittliche Inflation“ in Verbindung mit der Dollar-Aufwertung die Attraktivität des Standortes mindere. Starke Verbesserungen in der neunten Auflage der Untersuchung zeigten Japan und Schweden, große Verluste verzeichneten hingegen Österreich und die Niederlande.

Für Deutschland machen die Studienautoren „keinerlei Anzeichen einer Aufwärtsbewegung“ aus. Insbesondere in den Bereichen Regulierung, Steuerbelastung und Energie fiel die Bewertung ungünstig aus. Beim Thema Infrastruktur vergrößerte sich zudem der Abstand zu den Spitzenstandorten. Angemahnt wurden Verbesserungen der steuerlichen Bedingungen, eine echte Wende der Bildungspolitik, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sowie schnellere Genehmigung und Durchführung öffentlicher Investitionsvorhaben.