Coronakrise

Tourismus belebt Spaniens Arbeitsmarkt

Im Juni sank die Zahl der bei den Ämtern gemeldeten Arbeitslosen um fast 200.000 auf 3,4 Millionen Personen, ein historischer Rückgang von 5,5% im Vergleich zum Vormonat.

Tourismus belebt Spaniens Arbeitsmarkt

ths Madrid

Der Tourismus in Spanien erholt sich trotz der weiterhin bestehenden Ungewissheiten und Rückschläge durch die Pandemie weiter und belebt dadurch den Arbeitsmarkt. Im Juni sank die Zahl der bei den Ämtern gemeldeten Arbeitslosen um fast 200000 auf 3,4 Millionen Personen, ein historischer Rückgang von 5,5% im Vergleich zum Vormonat, wie das Arbeitsministerium bekannt gab.

Die Sozialversicherung erhöhte die Zahl der Beitragszahler im Juni um 133000 auf 19,6 Millionen, was fast dem Stand vor Ausbruch der Pandemie entspricht. Wie in den Monaten zuvor kehrten Zehntausende Menschen aus der Kurzarbeit zurück. Von den 3,6 Millionen Kurzarbeitern im April 2020, unmittelbar nach Beginn der Krise, nehmen nur noch 331000 Menschen dieses Arbeitsmarktmittel in Anspruch. Dieser Rückgang zeige, dass man keinesfalls Zombie-Unternehmen kreieren würde, erklärte der Staatssekretär für Sozialversicherung und Renten, Israel Arroyo.

Das Ende der Corona-Beschränkungen im Lande und der Reiseauflagen in wichtigen Märkten für Spaniens Tourismus hat einen entscheidenden Anteil an der Besserung am Arbeitsmarkt. Im Juni entstanden die allermeisten Jobs im Dienstleistungsbereich. Den stärksten Rückgang der Erwerbslosigkeit verbuchten die Balearen und die Regionen an der Atlantikküste, wo es viele Spanier traditionell im Sommerurlaub hinzieht.

Im Juni zählte das Statistikamt INE 2,2 Millionen ausländische Besucher, eine klare Verbesserung gegenüber den 1,4 Millionen Touristen im Mai. Zwar kamen letzten Monat damit zehnmal so viele Reisende aus dem Ausland nach Spanien als im Juni 2020, als es noch viele Reisebeschränkungen und eine große Unsicherheit wegen der Pandemie gab. Doch sind diese 2,2 Millionen Touristen noch weit entfernt von den 8,3 Millionen Besuchern im selben Monat des Rekordjahres 2019, wie das INE am Montag mitteilte.

Urlauber aus Deutschland bildeten mit einer halben Million im Juni die größte Besuchergruppe, vor den Touristen aus Frankreich und den Niederlanden. Die Briten, seit langem die wichtigste Kundschaft der spanischen Hoteliers, strömen erst wieder seit dem Ende der Reisebeschränkungen im Vereinigten Königreich Mitte Juli ins Land. In diesem Sinne blickt die Branche mit Sorge nach London wegen möglicher neuer Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus in Großbritannien. Wie britische Medien berichten, soll die Regierung von Boris Johnson Pläne für erneute Quarantäne-Bestimmungen für Reisen in Länder wie Spanien aber wieder vom Tisch genommen haben.