US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken wieder

Börsen-Zeitung, 9.10.2015 scd New York - Die Inflationsrate in den USA ist weiterhin weit vom Zielwert der Notenbank von 2 % entfernt. Auch die Lohnsteigerungen erreichen noch nicht das von der Fed erhoffte Niveau. Dennoch ist die Mehrheit der...

US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken wieder

scd New York – Die Inflationsrate in den USA ist weiterhin weit vom Zielwert der Notenbank von 2 % entfernt. Auch die Lohnsteigerungen erreichen noch nicht das von der Fed erhoffte Niveau. Dennoch ist die Mehrheit der Ökonomen überzeugt, die Vereinigten Staaten dürften noch in der ersten Jahreshälfte 2016 Vollbeschäftigung erreichen, wie eine Umfrage des “Wall Street Journal” ergab. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 3. Oktober scheinen die positive Einschätzung zu bestätigen. Die Zahl der Anträge fiel zur Vorwoche um 13 000 auf 263 000 – die wenigsten seit Mitte Juli. Im Mittel hatten von Thomson Reuters befragte Ökonomen mit einem minimalen Rückgang auf 275 000 Anträge gerechnet.Seit Anfang März haben die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe damit unter dem Niveau von 300 000 gelegen, ab dem der Arbeitsmarkt als robust gilt. Jefferies-Ökonom Tim Simons rät aber dazu, nicht zu viel in die geringe Anzahl der Erstanträge hineinzuinterpretieren. “Zwar sind die Firmen derzeit zurückhaltend, Mitarbeiter zu entlassen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie jetzt begeistert Neueinstellungen vornehmen.” Er geht davon aus, dass die Firmen wegen des guten US-Geschäfts auf Entlassungen verzichten, wegen globaler Unsicherheiten aber auch bei Neueinstellungen vorsichtig sind. Der Arbeitsmarktbericht im September war diesbezüglich ernüchternd. Der Stellenzuwachs betrug nur 142 000. Zudem wurden die für Juli und August gemeldeten Stellenzuwächse um 59 000 nach unten korrigiert.