US-Konjunktur

US-Wirtschaft legt auf breiter Front zu

Die US-Wirtschaft befindet sich im Aufwind. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal deutlich stärker zu als erwartet. Gleichzeitig lässt die Inflation weiter nach.

US-Wirtschaft legt auf breiter Front zu

US-Wachstum übertrifft Erwartungen

Robustes Wachstum bei geringerer Inflation schürt Konjunkturoptimismus

det Washington

Getrieben vom Privatkonsum, Investitionen und staatlichen Ausgabenprogrammen ist die US-Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich stärker gewachsen als erwartet. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, legte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Juni um 2,8% zu. Bankvolkswirte hatten im Schnitt einen Wert von 2,0% erwartet. Während des ersten Quartals hatte die Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet um 1,4% zugenommen.

Unterdessen lieferte der PCE-Preisindex weitere Hinweise auf nachlassende Inflation. Der PCE-Deflator stieg um 2,6% und an der Kernrate gemessen um 2,9%. Zuvor hatte das BEA bei dem bevorzugten Inflationsmaß der Notenbank Werte von 3,4% und 3,7% festgestellt.

Nur die erste Schätzung

Zwar handelt es sich nur um die erste Schätzung, die während der kommenden Monate noch Revisionen unterliegen kann. Gleichwohl unterstreichen die Zahlen jenen Trend, den viele Ökonomen vorausgesagt hatte: Die insgesamt stabile Stimmung unter Verbrauchern, die geringere Inflation und die Erwartung einer Zinswende werden sich positiv auf die Konsumausgaben auswirken. 

So stiegen die Verbraucherausgaben um 2,3% und machten damit fast 1,6 Prozentpunkte des Wachstums aus. Etwa zwei Drittel der Ausgaben entfielen auf Dienstleistungen. Konsumenten investierten insbesondere mehr Geld in die Gesundheitspflege, in Wohnkosten und Freizeitaktivitäten. Den größten Anteil der Ausgaben für Waren machten langlebige Güter aus, unter anderem Autos, Möbel und langlebige Haushaltsgüter. 

Private Investitionen sind wichtig

Einen fast ebenso wichtigen Anteil an der Zunahme der Wirtschaftsleistung hatten die privaten Investitionen, die um 8,4% zulegten. Die Staatsausgaben stiegen um 3,1% und steuerten ebenfalls zu dem robusten Wachstum bei. Negativ schlug vornehmlich der Außenhandel zu Buche. Während die Ausfuhren um 2,0% stiegen, schossen die Importe um 6,9% hoch und verringerten das Wachstum um einen knappen Prozentpunkt.     

Positive Bewertungen

Experten reagierten durchwegs positiv auf die Zahlen. „Eine so gute Zusammensetzung des Wachstums haben wir schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen“, sagte Joe Brusuelas, Chefvolkswirt bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen RSM. Der Bericht deute darauf hin, dass „die US-Wirtschaft sich in einer Phase boomender Produktivität befindet“. Dies werde mittelfristig „über niedrigere Inflation, steigende Reallöhne und geringer Arbeitslosigkeit auf breiter Front zu einem höheren Lebensstandard führen“, sagte der Volkswirt.

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