Euro-Arbeitsmarkt

Weniger Arbeitslose in Euroland

Mit dem Abklingen der Pandemie verbessert sich die Situation am europäischen Arbeitsmarkt. Der Blick in die Länder zeigt jedoch deutliche Unterschiede.

Weniger Arbeitslose in Euroland

ast Frankfurt

Die abklingende Coronavirus-Pandemie sorgt für leichte Entspannung auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat fiel die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in den Euro-Ländern im Mai auf 7,9% nach revidiert 8,1% im April. Die Quote in der EU lag bei 7,3% (siehe Grafik). Nach Schätzungen der Statistiker waren im Mai 15,278 Millionen Menschen arbeitslos, 12,792 Millionen davon im Euroraum. 

Im Vorjahresvergleich zeigen sich die Spuren der Pandemie allerdings deutlich: Im Mai 2020 lag die Quote noch bei nur 7,5%, obwohl bereits damals ein leichter Anstieg aufgrund erster gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Einschränkungen im Zuge der Pandemiebekämpfung zu verzeichnen war.

Aufholjagd der Frauen

Frauen sind traditionell häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Für sie lag die Quote bei 7,6% in der EU, bei den männlichen Erwerbstätigen nur bei 7,0%. Allerdings hat die Krise dieses Missverhältnis leicht verbessert, da Männer häufiger unter den Einschränkungen zu leiden hatten als Frauen. Einer jüngst veröffentlichten Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge verloren Frauen zwar im zweiten Quartal 2020 häufiger ihren Arbeitsplatz oder arbeiteten weniger. Dafür fanden sie ab dem vierten Quartal besser in den Arbeitsmarkt zurück, während ihre männlichen Kollegen oft unterbeschäftigt blieben.

Sorgenkind bleibt die Jugendarbeitslosigkeit. Eurostat zufolge waren in der EU fast 3 Millionen Menschen unter 25 Jahren arbeitslos, davon 2,4 Millionen in Euroland. Die Quote ging zwar zurück, liegt aber immer noch hoch bei 17,3% in der EU und 17,5% im Euroraum.

Während Deutschland und die Niederlande mit niedrigen Arbeitslosenquoten glänzen, weisen die stärker vom Tourismus abhängigen südlichen Euro-Staaten nach wie vor viele Arbeitslose auf. Die höchsten Quoten verzeichnen Griechenland (15,4%), Spanien (15,3%) und Italien (10,7%). Allerdings ist aufgrund etwa der wiedereröffneten Gastronomie und des Auflebens des Tourismus in diesen Ländern auch hier eine leichte Verbesserung messbar, die sich im Juni noch verstärkt haben dürfte. Über die Feriensaison in den Sommermonaten dürfte diese weiter zunehmen. Nachdem aufgrund von Quarantänebestimmungen und Reisewarnungen letztes Jahr weniger gereist wurde, dürften dieses Jahr wieder mehr Urlaube gebucht werden.