Wohnungsbau

Wohnungsbau kommt nur viel zu langsam voran

Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohneinheiten wird noch länger verfehlt werden: Im April wurden fast ein Drittel weniger Genehmigungen für Wohnungsbauten ausgestellt als im Vorjahr.

Wohnungsbau kommt nur viel zu langsam voran

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kommt viel zu
langsam voran

ba Frankfurt

Fast ein Drittel weniger Genehmigungen für Wohnungsbauten und kaum Aussicht auf Besserung: In Zeiten der Wohnungsnot, aber auch steigender Bau- und Finanzierungskosten, kommt der Wohnungsbau in Deutschland nur viel zu langsam voran. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohneinheiten wird noch länger verfehlt werden.

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurde im April der Bau von 21.200 Wohnungen genehmigt. Das sind 31,9% oder 9.900 Baugenehmigungen weniger als im April 2022. Dies war erneut der stärkste Rückgang auf Jahresbasis seit März 2007, als ein Minus von 46,5% gemessen worden war. Im März war die Zahl der Baugenehmigungen bereits um 29,6% gesunken, so dass seit Mai 2022 kontinuierlich ein Rückgang verzeichnet wurde – seit Januar sogar von jeweils mehr als 20%. Im Zeitraum von Januar bis April wurden Destatis zufolge insgesamt 89.900 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 27,3% weniger als im Vorjahreszeitraum. „Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben“, erklärten die Statistiker. 

Dass der Bund „die Neubauförderung drastisch zurückgefahren und die Standards für den Neubau Anfang 2023 abermals verschärft“ hat, gilt Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister als weitere Ursache. Das Ifo-Institut erwartet einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau. 2023 könnten rund 245.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt werden, nächstes Jahr 210.000 und im Jahr 2025 noch rund 175.000, berechnen die Münchener Wirtschaftsforscher.

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