Kuaishou

„Hot Money“ für die heiße App

„Hot Money“ nennen Ökonomen „vagabundierende“ Kapitalströme zu kurzfristigen Anlagezwecken, die gerade in Schwellenländern den Finanzstabilitätshütern Schweißperlen auf die Stirn treiben. China beobachtet derzeit eine gewaltige Kapitalwanderung...

„Hot Money“ für die heiße App

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„Hot Money“ nennen Ökonomen „vagabundierende“ Kapitalströme zu kurzfristigen Anlagezwecken, die gerade in Schwellenländern den Finanzstabilitätshütern Schweißperlen auf die Stirn treiben. China beobachtet derzeit eine gewaltige Kapitalwanderung Richtung Sonderverwaltungszone Hongkong, die zwar zu China gehört, aber als eigener Währungsraum ähnlichen Kapitalverkehrsschranken wie das Ausland unterliegt. Chinas spekulationsverrückte Kleinanleger lieben nichts mehr als eine Wette auf durchgeknallte Kursbewegungen von Börsenneulingen und scheinen irgendwie monetären Durchschlupf nach Hongkong zu finden. Anders ist nicht zu erklären, wie die Retailtranche beim Hongkonger Börsengang der chinesischen Video-App Kuaishou eine Nachfrage von über 160 Mrd. Dollar generierte – wesentlich mehr, als auf Bank- und Wertpapierkreditkonten der Hongkonger Bürger liegt. Chinas Finanzwächter scheinen aber ein Auge zuzudrücken. Der Yuan ist gegenwärtig eh stark genug, und in Pandemiezeiten braucht das Volk nicht nur Brot, sondern auch Börsenspiele.