Kirchliche Medienberatung: Ein leises Adieu
Medienberatung
Sag zum Abschied leise Adieu
sar Frankfurt
Nach fast 50 Jahren ist Schluss: Die katholische Kirche gibt ihre Unternehmensberatung im Bereich Medien und Kommunikation auf. Die 1975 gegründete Medien-Dienstleistung Gesellschaft (MDG) wird aus finanziellen Gründen aufgelöst, hat der Verband der Diözesen Deutschlands als Alleingesellschafter beschlossen. Die MDG sollte kirchliche und kirchennahe Kunden in der Medienarbeit beraten. Die Klientel sorgte jedoch zuletzt allzu häufig für negative Schlagzeilen: Missbrauchsvorwürfe häufen sich, die Zahl der Kirchenaustritte steigt – und immer wieder wird Kritik am Umgang der Kirche mit den Vorwürfen laut. In der Medienarbeit müsse man nun priorisieren, heißt es in einer Mitteilung. Die MDG selbst verweist auf ihre Aufgabe, die Zukunftsfähigkeit von Kommunikationsabteilungen und Medien der katholischen Kirche zu fördern. Mit überraschendem Fazit: „Die Auflösung der Gesellschaft gerade in der jetzigen Situation ermöglicht nun die beste Art und Weise, diesem Zweck dienlich sein zu können.“ Etwas beitragen, indem man verschwindet – auch das ist eine Aussage.