Mark Branson, Chef der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma), soll neuer Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werden. Branson würde damit auf Felix Hufeld folgen, der Ende März ausscheiden wird. Dies teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin mit.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ließ zum Mittag verlauten: „Ich bin hocherfreut, dass es uns gelungen ist, mit Mark Branson einen erfahrenen, international hoch anerkannten Fachmann für die deutsche Finanzaufsicht zu gewinnen. Mit ihm an der Spitze wollen wir die Reform der BaFin fortsetzen, damit die Finanzaufsicht mehr Biss erhält. Das Vertrauen in den Finanzplatz Deutschland ist wichtig und die BaFin ist ein zentraler Vertrauensfaktor.“

Offen bleibt einstweilen, wann Branson die Leitung der Bonner Behörde antreten wird. Dass ein nahtloser Übergang zwischen Hufeld und Branson stattfinden wird, gilt in Finanzkreisen als ausgeschlossen. Interimsweise soll in diesem Fall Raimund Röseler, Exekutivdirektor Bankenaufsicht, die Leitung der Behörde übernehmen, wie die Börsen-Zeitung in der vergangenen Woche berichtet hatte.

Der Verein Finanzwende applaudiert der Personalie: „Hut ab! Da haben Olaf Scholz und Jörg Kukies einen erfahrenen Fachmann gewinnen können“, erklärt Vorstand Gerhard Schick. „Es ist gut, dass Herr Branson von außen kommt und Probleme lautstark thematisieren sowie engagiert angehen kann. Aber es liegt auch ein Mammutprojekt vor Herrn Branson. Er muss den oftmals schlafenden Riesen BaFin zu einem starken Wächter über die Finanzmärkte wandeln. Dazu müssen grundlegende Reformen umgesetzt werden. Und dafür braucht Mark Branson klare Rückendeckung aus Berlin, sonst wird das nicht gelingen.“