Medienmarkt

Behrends hilft Media for Europe – Berlusconi springt Putin zur Seite

Media for Europe (MFE) intensiviert mit der Berufung von Katharina Behrends den Vorstoß in den deutschen Markt. MFE-Miteigentümer Silvio Berlusconi nimmt derweil Kremlherrscher Wladimir Putin in Schutz.

Behrends hilft Media for Europe – Berlusconi springt Putin zur Seite

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Der von der Familie Berlusconi kontrollierte italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE) intensiviert sein offensives Werben um den deutschen Markt. Katharina Behrends werde vom 1. Oktober an erste General-Managerin für den deutschsprachigen Markt und damit für die sogenannte DACH-Region, teilte das Unternehmen mit. Sie werde einen Standort in München eröffnen und die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz führen.

Die frühere General-Managerin von NBC Universal Networks, die auch schon für Viacom und Sky Deutschland gearbeitet hat, wird damit anfangs vor allem auch für die Beteiligung an ProSieben.Sat1 zu­ständig sein, denn andere relevante Ak­tivitäten in der Region hat MFE nicht. An dem deutschen TV-Sender hält die Berlusconi-Firma nach der bisher letzten Stimmrechtsmitteilung von Mitte Mai dieses Jahres direkt 24,26%. Das Management von ProSiebenSat.1 ist reserviert ge­genüber dem Versuch der Italiener, eine Allianz zu schmieden. Deren Ma­nagement kann keine Synergien in einer europäischen Lösung erkennen.

MFE-Finanzvorstand Marco Giordani lässt sich mit dem Arbeitsauftrag an Behrends zitieren, sie werde MFE maßgeblich dabei unterstützen, eine paneuropäische Unternehmensgruppe zu schaffen. Behrends lässt erkennen, dass ProSiebenSat.1 weitere Vorstöße zu gewärtigen hat: „Ich werde MFE dabei unterstützen, ihre Präsenz im deutschsprachigen Raum im Dialog mit Partnern und Stakeholdern auszubauen.“ Gemeinsam werde man die europäische Antwort auf den zunehmenden internationalen Wettbewerb im Mediengeschäft schaffen.

Dieser Vorstoß fällt in eine Zeit, in der MFE-Miteigentümer und Politiker Silvio Berlusconi Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Seite springt. Er behauptete in einem TV-Interview mit dem Sender Rai, der Kremlchef Wladimir Putin sei zum Einmarsch in die Ukraine gedrängt worden. „Putin wurde von der russischen Bevölkerung, von seiner Partei, von seinen Ministern ge­drängt, sich diese Spezialoperation auszudenken.“ Putin habe die Regierung in Kiew von Wolodymyr Selenskyj austauschen wollen durch eine „Regierung von anständigen Leuten“.        (Börsen-Zeitung,

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