Christiane Schönefeld 65
ast
Sie galt nur als Übergangslösung im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA). Christiane Schönefeld übernahm nach dem Rauswurf von Finanz- und Personalchefin Valerie Holsboer deren Portfolio und wurde Vorständin für Ressourcen. Am Montag wird die Juristin 65 Jahre alt – zum Herbst hin wird sie die Behörde, die rund 100000 Mitarbeiter beschäftigt, dann in Richtung Ruhestand verlassen.
Schönefeld gilt in der Bundesagentur für Arbeit als echtes Urgestein. Direkt nach ihrem Jurastudium und anschließendem Referendariat kam sie 1986 zur damals noch Bundesanstalt für Arbeit genannten Behörde – als arbeitslose Akademikerin. Nach verschiedenen Stationen leitete sie von 1995 bis 1999 das Arbeitsamt Duisburg und wurde im Anschluss Vizepräsidentin des Landesarbeitsamts Nordrhein-Westfalen. Seit 2004 hatte sie die Leitung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen inne und wurde schließlich 2019 in der Vorstand berufen – an der Seite des Vorstandsvorsitzenden Detlef Scheele und des Vorstands Regionen, Daniel Terzenbach. Seit 1. Mai dieses Jahres verstärkt zudem Vanessa Ahuja als Vorständin für Leistungen und Internationales das Viererteam.
Beraten statt vermitteln
Zum Ziel ihrer Amtszeit machte sich Schönefeld damals den Umbau der Arbeitsagentur weg von der reinen Jobvermittlung hin zu einer stärker auf die Beratung von Arbeitnehmern ausgerichteten Dienstleisterin. Gerade im Zeitalter der digitalen und grünen Transformation sei das zwingend notwendig, sagte sie damals bei Amtsantritt. Die Coronakrise, die ein riesiges Loch in die Kasse der BA riss, machte diesem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung.
Christiane Schönefeld wird die Behörde zum 30. September planmäßig verlassen. Ihre Nachfolgerin wird Katrin Krömer, die bereits langjährige Erfahrungen in Sachen Arbeitsmarktpolitik mitbringt: Derzeit leitet sie die Personal- und Führungskräfteentwicklung der Deutschen Bahn. Das Vorstandsteam der Bundesagentur für Arbeit wird dann ab 1. Oktober in neuer Besetzung vollständig sein.