– Die japanische Unternehmer­legende Masatoshi Ito, in seiner Heimat der „Sam Walton von Japan“ genannt, ist im Alter von 98 Jahren gestorben. Ito formte seine Gruppe Ito-Yokado durch die Übernahme der US-Kette 7-Eleven zum größten Einzelhändler von Japan.

Sein Onkel hatte 1920 einen Textilladen eröffnet, der Halbbruder expandierte das Geschäft. Unterdessen überlebte Ito trotz der Ausbildung zum Kamikaze-Selbstmordpiloten den Krieg und übernahm 1956 die Familienfirma. Mit seinen Textilkaufhäusern und Supermärkten ging er 1972 an die Börse. Danach setzte Ito auf Franchise-Verträge für Japan mit den US-Ketten Denny’s (Schnellrestaurants) und 7-Eleven. Als die Muttergesellschaft dieser Minisupermärkte, Southland, in finanzielle Schwierigkeiten geriet, erwarb Ito 1991 seinen US-Franchise-Geber. Heute befinden sich drei von vier 7-Eleven-Filialen außerhalb Japans.

Die einzelnen Sparten seines Imperiums ließ Ito unabhängig voneinander managen. Mit diesem dezentralisierten Führungsstil folgte der Japaner dem Rat des US-Management-Gurus Peter Drucker, der Ito einmal als „einen der weltweit herausragenden Unternehmer und Unternehmensgründer“ bezeichnete. Drucker agierte zunächst als Berater von Ito, aber die beiden wurden durch lange Diskussionsabende über Gott und die Welt zu Freunden.

„Er schreibt mir, völlig unverdient, einen großen Teil seines Erfolges zu“, erklärte Drucker. Ito revanchierte sich als Großspender für die „Peter F. Drucker and Masatoshi Ito Graduate School of Management“ der Claremont Graduate University in Kalifornien. Im Alter von 68 Jahren trat Ito von der Spitze von Ito-Yokado zurück. Damit übernahm er die Verantwortung dafür, dass für die „Sicherheit“ der Hauptversammlung Gangster engagiert wurden. Nachfolger Toshifumi Suzuki organisierte den Konzern in die Holding „Seven & I“ um. Ito blieb bis zuletzt Ehrenvorsitzender.