Ambitionierter M&A-Berater

Mehrere Abgänge bei Zumera

Bei Zumera sind mehrere Mitarbeiter ausgeschieden. Mit Taro Niggemann ist zudem ein Partner von Bord gegangen. Wie es bei dem ambitionierten M&A-Berater jetzt weitergeht und mit wie viel Gewinn der Berater in diesem Jahr rechnet.

Mehrere Abgänge bei Zumera

Mehrere personelle Abgänge bei Zumera

Ambitionierter M&A-Berater spart Personalkosten und steigert Profitabilität

phh/sar Frankfurt

Bei Zumera gab es zuletzt mehrere Abgänge. Der prominenteste davon ist Taro Niggemann, der Ende März bei der jungen und ambitionierten M&A-Beratung nach einem Jahr wieder von Bord gegangen ist. Anfang 2023 hatte Zumera Niggemanns Einstieg als Partner bekannt gegeben. Nach Informationen der Börsen-Zeitung soll Niggemann Europachef bei einem globalen Large-Cap-Private-Equity-Investor werden.

Insgesamt hatte Zumera in den vergangenen Monaten acht Abgänge zu verzeichnen, wie aus einer aktuellen Investorenpräsentation des M&A-Beraters hervorgeht. Neben Partner Niggemann sind das die Managing Directors Ulrich Becker und Anna Klein sowie die (Senior) Vice Presidents Kevin Lauwick-Baumeister, Thilo Friedrich, Robert Schaff und Roman Jud. Hinzu kommt laut Linkedin auch Thore Behrens, der zusammen mit Schaff als Partner bei Steinbeis M&A anheuerte.

Zumera will nach Kündigungen wieder einstellen

Im Gegenzug schloss sich Michael Buser von der Boston Consulting Group als neuer Senior Director an. Unter dem Strich arbeiten bei Zumera laut der Investorenpräsentation aktuell 23 Festangestellte. Bis Jahresende soll die Mitarbeiteranzahl auf über 40 steigen. Gestartet war Zumera vergangenes Jahr mit einer Truppe von rund 30 Leuten, die bis Ende 2023 auf etwa 60 hätte anwachsen sollen, wie Chief Operating Officer Marian Gerster damals gegenüber Bloomberg sagte.

Zumera spaltete sich im Februar 2023 von der Corporate-Finance-Boutique Saxenhammer ab. Gründer und CEO Felix Engelhardt formulierte zum Start große Ziele: Man wolle das Goldman Sachs für den deutschen Mittelstand bauen.

Zumera sucht Partner für London und Paris

Niggemann hätte Engelhardt gern an Bord behalten, wie er selbst sagt. Von einem Einstellungsstopp könne jedoch keine Rede sein. Im Gegenteil: „Wir sind weiterhin aktiv auf der Suche nach einem Partner in London und Paris, um unser Wachstum vor Ort weiter auszubauen“, so Engelhardt. Auch Juniors würden weiter aktiv gesucht.

Zumeras Start erfolgte in einem komplizierten Marktumfeld. Die Abkehr der Europäischen Zentralbank von ihrer jahrelangen Null-Zins-Politik hat den M&A-Markt stark ausgebremst. Der Dealflow brach insbesondere bei größeren Transaktionen deutlich ein. So verlief das zweite Halbjahr 2023 und auch der Jahresstart 2024 für viele M&A-Berater zäh.

Zumera hat bislang 17 Deals gemacht

Zumera hatte zum Start angekündigt, im ersten Jahr 25 Transaktionen im Volumen von 1,5 Mrd. Euro machen zu wollen. Stand jetzt hat der M&A-Berater laut Engelhardt seit Gründung 17 Deals abgeschlossen. Aktuell arbeite man an über 20 weiteren Transaktionen, von denen sich drei Viertel in der Spätphase befänden, heißt es seitens des M&A-Beraters.

Zumera konzentriert sich auf kleinere Transaktionen, die trotz der Zinswende leichter umsetzbar sind. Der Investorenpräsentation zufolge ist die Anzahl der M&A-Transaktionen in Europa mit Transaktionswerten zwischen 10 und 100 Mill. Euro von 2021 auf 2022 um 7% auf rund 27.000 gestiegen. Im Jahr darauf sei die Zahl um weitere 7% auf rund 28.900 Transaktionen gewachsen. Die Mehrheit dieser Deals sei ohne Berater erfolgt, woraus Zumera großes Wachstumspotenzial ableitet.

M&A-Berater erwartet 11 Mill. Euro operativen Gewinn

Für das laufende Geschäftsjahr kalkuliert Zumera mit 20 Mill. Euro Umsatz. Weiter heißt es in der Präsentation, dass „erfolgreiche Closings, leistungsbezogene Abgänge und Projekte in fortgeschrittenem Stadium“ das Ebitda pre Bonus um knapp 680.000 Euro auf 11,1 Mill. Euro verbessern würden. Nach Abzug der Boni soll das Ebitda bei 8 Mill. Euro liegen.

Die fixen Einnahmen aus der Transaktionsbetreuung (Retainer) liegen mit rund 2,5 Mill. Euro genau im Plan. Die erfolgsbedingten Umsätze (Success Fees) liegen für 2024 mit rund 17,8 Mill. Euro sogar leicht über Plan, wie die Präsentation zeigt.