Tech-Guru mit Widersprüchen
Sam Altman
Chief Executive Officer
OpenAI
Tech-Guru mit
Widersprüchen
Es mutet fast ein wenig paradox an, wie OpenAI-Chef Sam Altman den Umgang mit künstlicher Intelligenz vorantreibt. Einerseits hat der 38-Jährige schon mehrfach betont, welche potenziellen Gefahren mit der Technologie einhergehen, und scheut sich dabei auch nicht vor möglichst drastischen Vergleichen. Pandemien, Atomkriege? Aus Sicht des Unternehmers und Investors alles gleichauf mit KI. Staatliche regulatorische Eingriffe hält er daher für dringend geboten.
Auf der anderen Seite gilt Altman, der 2019 die Rolle des CEO bei OpenAI übernommen hat und diese im Herbst 2023 kurzzeitig verlor, unter Beobachtern als Teil jenen ideologischen Lagers, das die selbst entwickelte KI so schnell wie möglich unter die Leute bringen will. Getreu dem Motto: Über die Nachteile, die die Gesellschaft dadurch künftig erleiden wird, können wir uns dann Gedanken machen, wenn es so weit ist.
Der Widerspruch überrascht nur bedingt. Zwar ist Altman mittlerweile so etwas wie die globale Galionsfigur der künstlichen Intelligenz. Im Rennen um die Vorherrschaft der Technologie ist er mit OpenAI aber längst nicht der einzige Player. Investoren haben in den vergangenen Jahren, vor allem aber im Jahr 2023, schier unvorstellbare Summen in den Bereich gepumpt. Das treibt zur Eile. Wer zu lange zögert, riskiert, ins Hintertreffen zu geraten.
Und so könnte früher oder später auch die Sache mit der allgemeinen künstlichen Intelligenz – oder auch einer dem Menschen überlegenen "Superintelligenz" – Kontur annehmen. Es muss nur jemand das Renditepotenzial beziffern.