Europäische Fluggesellschaften

Air France-KLM schließt Einstieg bei SAS ab

Air France-KLM hat eine Beteiligung von 19,9% an SAS übernommen. Dabei dürfte es nicht bleiben. Die skandinavische Konkurrentin hat gerade ein Insolvenzverfahren beendet.

Air France-KLM schließt Einstieg bei SAS ab

Air France-KLM schließt Einstieg bei neu aufgestellter SAS ab

Skandinavische Fluggesellschaft beendet Insolvenzverfahren

wü Paris

Die Konsolidierung der europäischen Luftverkehrsindustrie schreitet voran. Nach Zustimmung der zuständigen Behörden ist Air France-KLM in das Kapital von SAS eingestiegen. Mit einer Beteiligung von zunächst 19,9% gehört die Airline zusammen mit dem dänischen Staat, dem Finanzinvestor Castlelake und dem dänischen Investmentfonds Lind Invest zu den neuen Eigentümern des skandinavischen Wettbewerbers, der gerade das vor zwei Jahren eingeleitete Chapter 11-Verfahren in den USA beendet hat.

Das Konsortium der neuen Besitzer hat 1,2 Mrd. Dollar in SAS investiert und hält zusammen 86,4% des Kapitals. Es hat sich darauf verständigt, einen neuen Verwaltungsrat unter Vorsitz des früheren Teva-Chefs Kåre Schultz zu berufen. Air France-KLM kann ihre Beteiligung nach zwei Jahren aufstocken und die Kontrolle übernehmen, wenn bestimmte finanzielle und regulatorische Bedingungen erfüllt sind.

Allianz-Wechsel ist nur ein erster Schritt

Bisher hat die französisch-niederländische Fluggesellschaft 144,5 Mill. Dollar in ihre skandinavische Konkurrentin gesteckt. Für sie ist es die wichtigste Übernahme seit der Fusion von Air France und KLM 2004. „Wir freuen uns, diese strategische Transaktion abgeschlossen zu haben“, erklärte Air France-KLM-Chef Ben Smith. „Dadurch verstärken wir unsere Präsenz in den skandinavischen Märkten.“

Die drei Fluggesellschaften werden ab dem 1. September ihre Flüge gemeinsam vermarkten. Gleichzeitig wechselt SAS von Star Alliance, dem Luftfahrtbündnis von Lufthansa und United Airlines, zu Skyteam, der Allianz von Air France-KLM und Delta. Der Wechsel dürfte nur ein erster Schritt sein, denn SAS will später in das transatlantische Joint Venture von Air France-KLM und Delta einsteigen. Die skandinavische Fluggesellschaft hat deshalb bereits damit begonnen, ihre Transatlantikflüge von den wichtigsten Drehkreuzen ihres bisherigen Allianzpartners United zu denen des neuen Bündnispartners Delta zu verlegen. Während des Insolvenzverfahrens hat SAS nicht nur seine Schulden restrukturiert, sondern auch seine Flotte optimiert. Das tut auch KLM. Die Airline bekam gerade ihren ersten A321-Mittelstreckenjet.

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