Informationssysteme für das Gesundheitswesen

Compugroup verteidigt Strategie

Der Softwarekonzern Compugroup Medical hält ungeachtet der Aktienkursschwäche an seiner breiten Aufstellung als Anbieter von Informationssystemen für das Gesundheitswesen fest.

Compugroup verteidigt Strategie

Compugroup verteidigt Strategie

CEO Rauch hält an breiter Aufstellung im Gesundheitswesen fest – Aktie unter Druck

hek Frankfurt
Im Gespräch Seite 9

Der auf den Gesundheitssektor spezialisierte Softwarekonzern Compugroup Medical will seine breite Aufstellung beibehalten. Die Medizin der Zukunft wird nach Überzeugung von CEO Michael Rauch digital, datenbasiert und vernetzt sein. Die Leistungserbringer würden immer stärker zusammenwachsen, Daten wie Laborergebnisse müssten zeitnah verfügbar sein. Daher seien Vollsortimenter, die das ganze Spektrum der Vernetzung anbieten, im Vorteil.

„Compugroup Medical bedient alle Marktsegmente im Gesundheitswesen und ist gerade deshalb hervorragend aufgestellt“, versichert Firmenchef Rauch im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Wir bieten Informationssysteme sowohl für Ärzte und Labore als auch für Kliniken und Apotheken an und verfügen außerdem über Plattformen, mit denen Patienten eigenständig Einsicht in ihre Krankheitsakten nehmen können.“

Keine Mittelfristziele mehr

Am Kapitalmarkt hat das in Koblenz ansässige Unternehmen derzeit allerdings einen schweren Stand. Die Aktie ist auf ein Neunjahrestief abgesackt. Rauch bringt die Kursschwäche mit der Rücknahme der Mittelfristziele in Verbindung, die eine bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 27% im Jahr 2025 vorsahen. 2023 waren es 22,3%. Künftig würden keine Mittelfristziele mehr veröffentlicht, sagt Rauch: „Intern setzten wir weiterhin Ziele für einen längerfristigen Zeithorizont. Aber diese Ambitionen werden nicht mehr nach außen kommuniziert.“

Starke Vorjahreswerte

Eine Expansion nach Lateinamerika und Asien sieht Rauch skeptisch, sie sei nur über einen großen Zukauf möglich. In den bestehenden Märkten gebe es genug Spielraum für Wachstum. So sei Compugroup Medical in etlichen europäischen Ländern nicht mit allen Geschäftssegmenten vertreten: „Die Karte der weißen Flecken ist noch ausgeprägt.“

Im zweiten Halbjahr 2024 werde Compugroup Medical stärker wachsen als im ersten, versichert Rauch. Der langsame Start in das Jahr gehe darauf zurück, dass der Konzern in der ersten Hälfte gegen starke Vorjahreswerte anlaufe.

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