Darf es ein bisschen mehr sein?
Beim Pharmakonzern Stada macht sich angesichts der Attacken aktivistischer Aktionäre Aktionismus breit. Der langjährige Vorstandschef Hartmut Retzlaff nimmt krankheitsbedingt eine Auszeit. Aktionäre fordern neue Köpfe im Aufsichtsrat, das Vergütungssystem steht in der Kritik, immer wieder kommen Übernahmespekulationen auf – und die Hauptversammlung wurde vom 9. Juni auf den 26. August verschoben. Der für Retzlaff als Vorstandschef in die Bresche gesprungene Matthias Wiedenfels ging sogleich daran, die Unternehmensstrategie zu aktualisieren. Jetzt liegen die Ergebnisse dieser Neukalibrierung vor: 20, 30 und 50 % mehr sollen es bis 2019 werden. Ein Fünftel mehr Umsatz, ein Drittel mehr operativer Gewinn und ein um die Hälfte steigender Konzerngewinn sollen dazu beitragen, Kritiker, die mit der Entwicklung von Stada nicht zufrieden waren, zu besänftigen. Zugleich sind die Messlatten so hoch gelegt, dass sich eine eventuelle unerwünschte Offerte leicht als nicht angemessen hoch zurückweisen ließe. Dann heißt es gewiss: Darf es ein bisschen mehr sein?po