Elektrischer Aston Martin lässt länger auf sich warten
Elektrischer Aston Martin lässt länger auf sich warten
Britischer Luxusautohersteller streicht 170 Stellen
hip London
Aston Martin wird erst „gegen Ende des Jahrzehnts“ mit einem Batteriefahrzeug an den Markt gehen. Beim Börsengang 2018 war noch von 2022 die Rede gewesen, allerdings auf anderer Grundlage. Wie der Luxusautoproduzent bei der Vorstellung seiner Geschäftszahlen mitteilte, haben zunächst Hybridfahrzeuge wie das für dieses Jahr angekündigte Modell Valhalla Vorfahrt.
Die schwache Nachfrage nach vollelektrischen Autos war vermutlich einer der Gründe, die BMW dazu bewogen, Investitionen von 600 Mill. Pfund in die Produktion des elektrischen Mini in Oxford aufzuschieben. Das Unternehmen zitierte „multiple Ungewissheiten, mit denen die Autoindustrie konfrontiert ist“ und nahm von der Regierung dafür angebotene 60 Mill. Pfund erst einmal nicht an.
Auslieferung beginnt im zweiten Halbjahr
Mit den Valhalla-Auslieferungen werde im zweiten Halbjahr begonnen, schrieb CEO Adrian Hallmark den Aktionären. Die Produktion des ersten Jahres sei bereits verkauft. Die Auflage sei auf 999 Fahrzeuge limitiert, die binnen zweieinhalb Jahren fertiggestellt werden sollen. Das Vertrauen in das Modell und die Technologieplattform drücke sich darin aus, dass der Verkaufspreis fünf Jahre Garantie und Wartung enthalte.
„Wir erwarten, dass Valhalla einen wesentlichen Beitrag zu unserer finanziellen Performance leisten und unser Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 2025 einen positiven Free Cashflow zu erzielen, unterstützen wird,“ schrieb der ehemalige Bentley-Chef. Sein Vorgänger Amedeo Felisa hatte noch als Zielvorgabe, 2025 ein Batteriefahrzeug an den Start zu bringen. Executive Chairman Lawrence Stroll hatte zuletzt 2027 als Jahr des Produktionsbeginns genannt.
Stellenstreichungen angekündigt
Im vergangenen Jahr war der Free Cashfow negativ. Aston Martin verzeichnete auf dieser Ebene einen Abfluss von 392 (i.V. 360) Mill. Pfund. Operativ wurde der Verlust zwar von 111 Mill. auf 100 Mill. Pfund eingedämmt. Doch das Vorsteuerergebnis von minus 298 Mill. Pfund lag noch ein Fünftel unter Vorjahr. Nun sollen 170 Stellen gestrichen werden.
Die Gruppe zapfte 2024 gleich zwei Mal die Aktionäre an. Weitere Kapitalmaßnahmen seien mit Blick auf den Cashflow nicht auszuschließen, sagte Analyst Aarin Chiekrie von Hargreaves Lansdown.